DAX30: Daimler-Chef ist Spitzenverdiener

Das Ranking der Vorstandsgehälter im DAX30 ist in Bewegung: Daimler-Chef Dieter Zetsche war 2015 der Spitzenverdiener im DAX und hat damit Martin Winterkorn abgelöst, der das Gehaltsranking seit Jahren angeführt hatte und dessen Bezüge für 2015 noch nicht offengelegt sind. Knapp 9,2 Millionen Euro Jahressalär konnte Zetsche für sich verbuchen. Auf Platz zwei des Rankings landet der Vorstandsvorsitzende von Merck Karl-Ludwig Kley mit einer Gesamtdirektvergütung von 7,7 Millionen Euro.

Schlusslicht ist K+S-Chef Norbert Steiner mit knapp 2 Millionen Euro. Im Schnitt haben die DAX-Vorstandschefs im vergangenen Jahr 4,7 Millionen Euro verdient – und damit etwas weniger als 2014, als das Durchschnittssalär gut 4,9 Millionen Euro betrug. Das Durchschnittsgehalt eines ordentlichen Vorstandsmitglieds betrug 2015 2,6 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch knapp 2,7 Millionen Euro. Das sind Ergebnisse der aktuellen DAX-Vorstandsstudie der Beratungsgesellschaft Kienbaum.

Der Rückgang der durchschnittlichen Vorstandsbezüge ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass sich die hohen Bezüge bei Volkswagen im Geschäftsjahr 2014 stark auf die Durchschnittsvergütung ausgewirkt hatten. Dagegen ist VW nicht in die diesjährige Auswertung eingeflossen, weil die Vorstandsvergütung erst im April offengelegt wird.

Vorstandsvergütung entwickelt sich im Einklang mit dem geschäftlichen Erfolg

Das stabile Niveau der Vorstandsbezüge zeigt sich auch in der Entwicklung der Unternehmenskennzahlen: Der Umsatz der DAX-Konzerne lag 2015 ohne VW im Schnitt bei 40,3 Milliarden Euro, 2014 waren es noch 43,7 Milliarden Euro. Auch der Jahresüberschuss ist im Schnitt leicht gesunken: von 2,3 auf 1,9 Milliarden Euro.  „Insgesamt war es ein durchaus gutes Jahr für Unternehmen und Aktionäre. Diese gleichgerichteten Tendenzen von Vorstandsbezügen und Umsatz beziehungsweise Jahresüberschuss zeigen, dass der Mechanismus einer atmenden Vergütung funktioniert. Laufen die Geschäfte besser, steigen die Chefgehälter, schrumpfen die Gewinne, sinkt auch das Jahressalär“, sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Hans-Georg Blang.

Vorstandschefs haben ihre Ziele übererfüllt

Legt man den Auszahlungsgrad der jahresbezogenen variablen Vergütung zu Grunde, haben die Vorstandsvorsitzenden im DAX ihre gesteckten Ziele übertroffen: Im Durchschnitt haben die Unternehmen ihren Vorstandschefs rund 116 Prozent des jahresbezogenen Bonus ausgezahlt. Allerdings waren die Topmanager sehr unterschiedlich erfolgreich: Der Auszahlungsgrad der jahresbezogenen erfolgsabhängigen Vergütung reicht von knapp 40 Prozent bis zu rund 230 Prozent.

Frauenquote zeigt ersten Erfolg

Die meisten DAX-Unternehmen bis auf drei Ausnahmen (Fresenius, Fresenius Medical Care und Merck) sind von den gesetzlichen Vorgaben zur Frauenquote betroffen und haben sich mittlerweile Zielgrößen zur Steigerung des Frauenanteils im Vorstand gesetzt. Die Zielgrößen liegen zwischen 0 Prozent und knapp 30 Prozent und entsprechen somit null bis zwei Frauen im Vorstand. Damit liegen die selbst festgelegten Quoten überwiegend auf dem aktuellen Niveau. Allerdings haben sich fünf DAX-Unternehmen, die im Geschäftsjahr 2015 noch keine Frau im Vorstand hatten,  verpflichtet, bis zum 30. Juni 2017 jeweils eine Frau in den Vorstand zu berufen. „Das ist ein wichtiges Signal auch für die anderen Dax-Konzerne. Die Unternehmen zeigen, dass sie die gesetzliche Quote ernst nehmen und konkrete Schritte unternehmen, um den Frauenanteil im Vorstand zu erhöhen“, sagt Hans-Georg Blang von Kienbaum.

Für Rückfragen steht Ihnen Hans-Georg Blang gern zur Verfügung (Fon: +49 69 96 36 44-65, E-Mail: hans-georg.blang@kienbaum.de).