Arbeitgeberinnen erwarten Aufschwung – und investieren mehr

Unternehmerinnen investieren anders als andere Mittelständler: Sie achten auf mehr Sicherheit und zeigen stärkere soziale Verantwortung. Wenig Rückenwind erwarten sie von der Großen Koalition.

Deutschlands Arbeitgeberinnen blicken optimistisch in die Zukunft: 56 Prozent rechnen für die kommenden sechs Monate mit einer besseren wirtschaftlichen Lage in ihrem Unternehmen, lediglich sechs Prozent befürchten schlechtere Geschäfte. Das ergibt die Unternehmerinnenumfrage 2014, für die der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) gemeinsam mit der Deutschen Bank mehr als 400 VdU-Mitglieder befragt hat. Für die deutsche Wirtschaft insgesamt gehen 33 Prozent der Unternehmerinnen von einem Aufschwung aus, nur jede zehnte erwartet eine negative Entwicklung. Damit hat sich die Zuversicht der Arbeitgeberinnen im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage aus dem Jahr 2013 noch vergrößert.

Als Konsequenz planen knapp 70 Prozent der Arbeitgeberinnen, innerhalb der nächsten zwölf Monate in das eigene Unternehmen zu investieren (2013: 63 Prozent). Von der Großen Koalition erwarten die Befragten dafür jedoch keinen Rückenwind. Nur jede Zwanzigste glaubt, dass sich die Investitionsbedingungen unter der neuen Bundesregierung verbessern werden.  Dagegen rechnen 36 Prozent mit einer Verschlechterung. Als größte Hemmnisse für Investitionen sehen die Unternehmerinnen bürokratische Vorschriften (62 Prozent), gefolgt von der Abgaben- und Steuerlast (49 Prozent) und der Unberechenbarkeit in der Wirtschaftsund Finanzpolitik (34 Prozent). Keine Rolle spielt dagegen der Mindestlohn (6 Prozent).

 

Weiteres Ergebnis der Umfrage: Unternehmerinnen legen ein anderes Investitionsverhalten an den Tag als andere Mittelständler. Davon sind nicht nur 69 Prozent der befragten Arbeitgeberinnen überzeugt. Sondern auch 44 Prozent einer Vergleichsgruppe von 200 Entscheidern aus dem Mittelstand, die parallel befragt wurden. Frauen sind nach ihrer eigenen Einschätzung bei Investitionen mehr auf Sicherheit bedacht, agieren strategischer und haben die soziale Verantwortung stärker im Blick. So geben 87 Prozent der Unternehmerinnen an, dass ohne detaillierte Planung kein unternehmerisches Handeln möglich sei. 81 Prozent setzen auf langfristige Wachstumsziele – und 84 Prozent sagen, sie würden auf Gewinn verzichten, wenn dadurch Arbeitsplätze gesichert würden.

Die Selbstständigkeit ist für die Mehrheit der Arbeitgeberinnen eine Berufung. 86 Prozent geben an, sich ganz bewusst für eine unternehmerische Existenz entschieden zu haben, nur eine Minderheit von 38 Prozent kann sich vorstellen, als Managerin in einem Großunternehmen zu arbeiten.

Zitate:

Stephanie Bschorr, VdU- Präsidentin: Unternehmerinnen und Entscheider aus dem Mittelstand sind sich darin einig, dass es eine Art ‚weibliches Investitionsverhalten‘ gibt. Beide Befragungsgruppen konstatieren: Frauen achten mehr auf Sicherheit, setzen stark auf strategische Planung und haben stärker die soziale Verantwortung im Blick.“ Martina Eich-Ehren, Managing Director bei der Deutschen Bank und für die Zusammenarbeit mit dem VdU verantwortlich: „Die Umfrage belegt, mit wie viel Vertrauen in die eigene Stärke und Mut zu neuen Investitionen die Unternehmerinnen agieren. Mit ihrem Optimismus können sie dem Wachstum der deutschen Wirtschaft wichtige Impulse verleihen.“

Die Unternehmerinnen-Umfrage ist als langfristige Befragungsreihe konzipiert. Sie wird jährlich vom VdU und der Deutschen Bank erhoben. Die Mitglieder des VdU erwirtschaften einen Jahresumsatz von 85 Milliarden Euro und beschäftigen rund 500.000 Mitarbeiter. Die Deutsche Bank ist einer der wichtigsten Finanzierungspartner des Mittelstands. Sie unterstützt heute bereits jeden vierten Mittelständler, vom Selbstständigen bis zum Familienunternehmen.

Quelle: Presseinformation VdU