Vorstände in SDAX und TecDAX verdienen ein Fünftel der DAX-Kollegen

Die Gehälter von Vorständen in SDAX und TecDAX liegen deutlich zurück gegenüber dem, was die Chefs bei den größten Unternehmen im DAX30 verdienen. Rund ein Fünftel eines durchschnittlichen DAX-Vorstandsgehalts zahlen die SDAX- und TecDAX-Unternehmen im Median ihren Chefs. Dabei zeichnen sich gerade im TecDAX große Unterschiede zwischen den verschiedenen Unternehmen ab. Einzelne Vertreter der im TecDAX gelisteten Unternehmen können es bei der Vergütung sogar mit den ganz Großen in Deutschland aufnehmen. Das ergibt eine aktuelle Studie der Personal- und Managementberatung Kienbaum, für die Kienbaum die Vorstandsvergütung der SDAX- und TecDAX-Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr analysiert hat.

Im TecDAX gibt es starke Gehaltsgefälle Liegt das Jahresgehalt eines TecDAX-Vorstands bei rund 914.000 Euro im Median, so weicht ein Vorstandsvorsitzender deutlich davon ab: Karl-Heinz Streibich, CEO der Software AG, lässt mit rund 13 Mio. Euro sogar die meisten DAX-Vorstände hinter sich. Der TecDax-Vorstand mit dem zweithöchsten Gehalt ist Vlasios Choulidis von der Drillisch AG mit rund 3,7 Mio. Euro. Zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Gehalt dieses Index liegt ebenfalls eine deutliche Spanne: Der Spitzenreiter im TecDAX verdient rund 36 Mal so viel wie sein Kollege mit der niedrigsten  Vergütung, Dr. Markus Rechlin von der SLM Solutions Group AG, der 360.000 Euro erhält.

„Bei den TecDAX-CEOs fällt auf, dass im Median nur knapp 59 Prozent der gewährten Vergütung auch tatsächlich ausgezahlt wurde. Viele Vorstände haben also ihre Ziele verfehlt, was zu Einbußen bei den variablen Gehältern geführt hat. Umgekehrt sind besonders hohe Vergütungen auf variable Komponenten, also eine besonders gute Performance zurückzuführen“, sagt Sebastian Pacher, Vergütungsexperte bei Kienbaum. Bei den SDAX-Chefs liegen die gewährten und zugeflossenen Gehälter deutlich enger beisammen. Im SDAX liegt die tatsächlich ausbezahlte Vergütung bei immerhin 87 Prozent der Zielwerte.

Auch die Differenz zwischen den Gehältern der ordentlichen Vorstandsmitglieder ist im TecDAX auffällig: Zwischen den 3,9 Mio. Euro, die ein Vorstandsmitglied der Software AG verdient, und dem Schlusslicht, Nemetschek, mit rund 174.000 Euro, liegt eine weite Spanne. Im Median kommen die ordentlichen Vorstandsmitglieder auf eine Vergütung von 650.000 Euro.

Die SDAX Gehälter sind einheitlicher Im SDAX sind die Unterschiede moderater: Christian Thönes, Vorstandschef von DMG MORI, erhält für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2016 rund 3,7 Mio. Euro, während sich Dr. Gerhard Hausruckinger von der GfK am unteren Ende der Liste mit rund 500.000 Euro einfindet. „Auch unter den SDAX-Vorständen gibt es eine Streuung, doch die Schwankungen sind weniger auffällig als im TecDAX“, sagt Sebastian Pacher. Und auch die ordentlichen Vorstandsmitglieder der SDAX-Unternehmen sind im Verhältnis ähnlich positioniert wie Ihre Vorsitzenden: mit rund 2,1 Mio. Euro für die Spitzenverdiener bei DMG MORI und rund 257.000 Euro für die Vorstände von WCM auf dem letzten Platz.

Kienbaum veröffentlicht erste Studien zu Vorstandsgehältern in SDAX und TecDAXMit den Studien zur Vorstandsvergütung in SDAX und TecDAX reagiert Kienbaum auf die fortschreitende Professionalisierung der Corporate Governance und der Vorstandsvergütung in Deutschland. „Mit den Studien gehen wir darauf ein, dass nach unserer Erfahrung gerade auch Aufsichtsräte kleinerer Gesellschaften ein immer stärkeres Interesse an qualitativ hochwertigen Informationen rund um die Vergütung von Vorständen haben“, sagt Sebastian Pacher. „Die Transparenz in Sachen Vorstandsvergütung ist auch in SDAX und TecDAX mittlerweile recht hoch. Das zeigt sich auch daran, dass rund 92 Prozent der von uns untersuchten Unternehmen im TecDAX ihre Vergütungen individualisiert offengelegt haben. Im SDAX sind es immerhin rund 75 Prozent.“

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