So starten Frauen durch

Studium, Heirat, Kinder…und dann? Nicht selten landen Frauen mit einer guten Ausbildung auf dem Abstellgleis im Haushalt. Und das, obwohl sich inzwischen viel in den Köpfen beider Geschlechter getan hat. Immer mehr Frauen bleiben trotz Kinder aktiv im Beruf und tauschen möglichst schnell den Küchen- gegen den Arbeitstisch aus.

Wer sich mit 40+ noch einmal neu orientieren will, weil die Kinder weitestgehend flügge geworden sind oder der alte Job zu einer lästigen Pflicht mutiert ist, hat es auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht. Manchmal hilft eine spezielle Weiterbildung, um den entscheidenden Vorteil zu erlangen. Welche Qualitäten bei berufserfahrenen Frauen 40+ für sie sprechen, ist Thema dieses Beitrags.

Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit

Das Bedürfnis, aus einer festen Anstellung einen Jobwechsel zu realisieren, resultiert meist aus einem Ungleichgewicht zwischen Soll und Ist. Der einstmalige Traumberuf hat seinen Glanz verloren und die eigenen Ziele sind nicht mehr mit den Perspektiven des aktuellen Arbeitsplatzes vereinbar. Im Falle eines bestehenden Arbeitsverhältnisses ist es wichtig festzustellen, ob die Unzufriedenheit eine vorübergehende Erscheinung oder ob so massiv ausgeprägt ist, dass der Wechsel unvermeidlich ist. Denn immerhin betrachten laut einer Forsa-Umfrage für das Karriereportal XING immerhin 96 Prozent der Befragten einen sicheren Arbeitsplatz als sehr wichtig. Und 98 Prozent legen Wert auf ein gutes Arbeitsklima. Kurz gesagt: Einen Job schmeißt niemand einfach so hin, vielmehr ist ein Jobwechsel das Ergebnis reiflicher Überlegung.

Abbildung 2: Ob mit oder ohne Kind – viele Frauen streben beruflich nach oben.

Jobsuche finanzieren

Wohl dem, der ein dickes Sparkonto hat, auf das er bei der Jobsuche zurückgreifen kann. Denn eine Jobsuche ist auch immer mit finanziellen Belastungen verbunden. Geht es um eine neue Stelle im Ausland oder in einer weit entfernten Stadt, kann die Anreise schon mal kräftig ins Geld gehen. Damit der Wechsel in den neuen Traumjob nicht an den Finanzen scheitert, sollten sich die Bewerberinnen vorher um den finanziellen Rahmen kümmern. Eine Möglichkeit ist, den Dispo zu überziehen – und hohe Zinsen zu zahlen. Vorausschauender ist jedoch, den Dispo zu schonen. Die intelligente Alternative ist ein Rahmenkredit, auch Abrufkredit genannt. Die Zinsen sind im Vergleich zum Dispo günstiger und der Rahmenkredit kann je nach Bedarf abgerufen werden. In der Praxis wird er über das bestehende Girokonto genutzt, für die Bankkundin ändert sich also nichts. Geld ziehen, Bahn- oder Flugticket zahlen und zum Bewerbungsgespräch reisen.

Die Vorbereitung zur Jobsuche

Das wichtigste bei der Jobsuche 40+ ist, die eigenen Stärken in Hinblick auf den Nutzen zu verdeutlichen. Denn gerade berufserfahrene Bewerberinnen über 40 bringen ein ganzes Paket von Vorteilen für Arbeitgeber mit:

Ø      Sie überblicken Sachverhalte schnell und können komplizierte Zusammenhänge gut erfassen.

Ø      Die vorhandene Berufserfahrung birgt Referenzerlebnisse, auf die in Krisensituationen ein Rückgriff erfolgt.

Ø      Bewerberinnen über 40 haben oft ein funktionierendes Netzwerk. Das ist für Arbeitgeber bares Geld wert.

Ø      Arbeitnehmerinnen über 40 arbeiten gewöhnlich disziplinierter, als junge Kollegen. Die Arbeitsmoral ist insgesamt besser, sodass der Chef sich auf sie verlassen kann. In der Folge steigt die Kundenzufriedenheit. Deshalb ist Disziplin eine sehr wichtige Eigenschaft.

Eine Statistik zur Anzahl der Arbeitsausfall-Tage nach Alter aus dem Jahr 2011 zeigt, dass in der Altersgruppe der 40 bis 49-jährigen 13 bis 14 Tage Krankheit im Jahr üblich sind. Wer deutlich darunter liegt, darf ruhig darauf hinweisen, denn das entschärft von vornherein die unausgesprochenen Vorbehalte eines potenziellen neuen Arbeitgebers.

Was Chefs erwarten – Soft Facts

Eine Mitarbeiterin, die sich mit dem neuen Unternehmen identifiziert und ihre eigenen, privaten Interessen anstellt, ist der Traum eines jeden Chefs. Wenn die Kinder groß sind, gehen die kinderkrankheitsbedingten Ausfälle zurück. Der Fokus liegt auf dem Beruf, denn die Familienphase, in der die Anwesenheit Zuhause öfter mal gefragt war, ist vorbei. Arbeitswillige Mitarbeiterinnen, Leistung bringen, Lernbereitschaft signalisieren und insgesamt einer positive Ausstrahlung mitbringen, haben gute Chancen, im Vorstellungsgespräch zu überzeugen.