Monika Sprüth mit mutiger Intuition

1983 gründete Monika Sprüth ihre erste Galerie in der Kölner Südstadt in einem weiß getünchtem Hinterhof in der ersten Etage auf geschätzten 40 qm. Aber zu einer Zeit, in der Köln noch eine lebendige und avantgardistische Kunstszene hatte. Sie bewies Mut und stellte bewusst auch junge, unbekannte Künstlerinnen aus, u.a. Rosemarie Trockel und Cindy Sherman. Beide stehen im Kunstkompass 2014 des Manager Magazins auf den ersten fünf Plätzen der weltweit renommiertesten Künstler neben Gerhard Richter, Bruce Naumann und Georg Baselitz.

Zu ihrem 50. Geburtstag schreibt die FAZ: „Es gibt ganz wenige in Monika Sprüths Fach, die vergleichbar konsequent und unverwechselbar Künstlerschaft um sich versammelt haben, so dass das Wort Programm einen Sinn macht. Diese hohe Konzentration und Unbeirrbarkeit sind das Markenzeichen der Galerie, die seit 1998 Sprüth Magers heißt.“

Einsame Spitze

Die gemeinsamen Interessen von Monika Sprüth und Philomene Magers führten 1998 zur Fusion ihrer beiden Galerien mit Niederlassungen in München, Berlin und London. Die Kölner und die Münchner Galerien wurden im Jahr 2008 geschlossen. Im Kunstkompass 2014 – „Das Ruhmbarometer der Top 100“ –  ist Sprüth Magers mit acht Künstlern auf den ersten 40 Plätzen vertreten. Neben Rosemarie Trockel und Cindy Sherman sind es Andreas Gursky, John Baldessari, Fischli/Weiss, Thomas Demand, Ed Ruscha und Jenny Holzer.

Damit  gehören die beiden Galeristinnen zur ganz einsamen Spitze. Das Ranking  wird vom Manager Magazin nach folgenden Kriterien aufgestellt:

  • Einzelausstellungen in rund 250 renommierten internationalen Museen
  • Teilnahme an wichtigen Gruppenausstellungen wie der Biennale Venedig
  • Rezensionen in einflussreichen Kunstmagazinen
  • Awards wie der Prix Marcel DuChamp
  • Ankäufe führender Museen

Monika Sprüth wurde in Memmingen 1949 geboren. Sie studierte Architektur und arbeitete zunächst als Stadtplanerin in Oberhausen bevor sie 1983 ihre Galerie in Köln eröffnete. Zu ihrer Person gibt es wenig im Internet. Die FAZ beschreibt sie als Frau von zurückhaltender Art, kämpferisch für ihre Sache, aber aller Lärmigkeit abhold. Mein kurzer Kontakt mit ihr im Stress der Art Cologne bestätigt den unprätentiösen Auftritt. Aber mit Sicherheit macht auch das und ihre Intuition  für Qualität und Zeitgeist ihren Erfolg aus.