Sexismus im Berufsleben: So wappnen Sie sich gegen Übergriffe

Die vor einiger Zeit geführten Diskussion um die Causa Brüderle zeigt es überdeutlich: Sexismus und Belästigungen gehören nach wie vor zum weiblichen Alltag – auch im Berufsleben. Sei es die Vorstandsfrau, die vom Kunden für die Sekretärin gehalten und um Kaffee gebeten wird. Sei es der Vorgesetzte, der die Hand auf die Schulter seiner Mitarbeiterin legt. Sei es die Angestellte, die für eine innovative Idee das Feedback bekommt: „Zu so einem hübschen Gesicht kann man ja nicht Nein sagen.“

Das verbindende Element solcher Entgleisungen ist die Respektlosigkeit, die sich in ihnen offenbart. Einige Männer scheinen immer noch zu glauben, dass sie mit dummen Sprüchen oder plumpen Annäherungsversuchen durchkommen. Oft hat das sexistische Verhalten nicht viel mit echter Anziehung zu tun, sondern mit männlichem Machtanspruch und Einschüchterungsversuchen gegenüber der Frau. Die Wirkung ist verheerend: Durch das dominante, herablassende Verhalten des Mannes wird die Frau in eine Rolle gezwungen, aus der sie sich nur schwer wieder befreien kann. Sie wirkt auf einmal hilflos, ist nicht mehr auf Augenhöhe.

Der einzige Weg, solchen Übergriffen zu begegnen, ist es, sich Respekt zu verschaffen. Frauen müssen klare Grenzen aufzeigen. Leider ist das gar nicht so einfach, denn oft ist es für uns schwer einzuschätzen, wie Männer uns wahrnehmen und mit welchen Verhaltensweisen wir unsere Ziele erreichen können. Besonders schwierig wird es, wenn die betroffene Frau in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Belästiger steht. In diesem Fall sollte sie besonders vorsichtig agieren und den Mann nicht unbedacht bloß stellen, sondern die Angelegenheit unter vier Augen regeln.

Eins steht fest: Beinahe jede Frau wird im Berufsleben irgendwann mit unpassendem Verhalten konfrontiert. Es gehört schon eine gehörige Portion Unerschrockenheit dazu, solche Übergriffe souverän zu parieren. Die folgenden Tipps können helfen, sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.

5 Wege, mit Sexismus im Berufsleben umzugehen:

Vorbereitet sein!

Oft kommen dumme Sprüche oder Übergriffe so überraschend, dass man als Frau zu perplex ist, um zu reagieren. Darum ist es gut, sich schon vorab zu überlegen, wie man in solchen Situationen handeln will. Wenn Sie unsicher sind, üben Sie ruhig mit einer Freundin. Fragen Sie andere Frauen, wie sie sich in solchen Momenten verhalten. Wichtig ist, dass Sie im Ernstfall sofort reagieren! Denn wenn man ein abwertendes Verhalten einmal hinnimmt, wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit wiederholen.

Nicht überreagieren!

Bleiben Sie souverän und gefasst. Erzählt Ihnen ein Kollege bei einem Abendtermin plötzlich anzügliche Witze, seien Sie nicht eingeschnappt oder zickig, sondern lachen Sie ein wenig mit und wechseln dann schnell das Thema. Geht der andere aber zu weit oder wird gar übergriffig, zeigen Sie ihm klare Grenzen auf.

Kurze Botschaften senden!

Ein Mann hat Sie verbal angegriffen. Jetzt hilft keine sachliche Diskussion über Moral und Benehmen. Klare Ansagen sind gefragt – sie sind besonders wirkungsvoll und unmissverständlich. Sagen Sie laut und deutlich: „Nein!“ Oder: „Lassen Sie das!“ Oder: „So reden Sie nicht mit mir!“ Schauen Sie den Übeltäter dabei direkt an, lächeln Sie nicht, seien Sie nicht freundlich und verbindlich, sondern ganz bestimmt.

Körpersprache einsetzen!

Bei körperlicher Belästigung dürfen Sie auch körperlich reagieren: Drehen Sie sich etwa zu dem Mann um und sehen Sie ihn ernst an. Gehen Sie Ihm entgegen, bevor er sich Ihnen nähern kann. Nehmen Sie seine Hand weg, stehen Sie auf und gehen. Wichtig ist, immer bestimmt und souverän zu bleiben. Fühlen Sie sich nicht als Opfer, sondern bleiben Sie ganz bei sich selbst.

Das größere Ganze sehen!

Lassen Sie sich nicht abschrecken: Je mehr Frauen in Machtpositionen aufrücken, desto mehr wird sich die Atmosphäre im Arbeitsleben verändern und umso weniger Raum wird es künftig für unpassendes Verhalten geben.

Sigrid Meuselbach & Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.

Wir arbeiten für (DAX-)Unternehmen August Storck, BASF, Batten & Company, Bayer, Bombardier, Bundesliga, Daimler, Ecolab, Erzbistum Köln, Flughafen Düsseldorf, Ford, IBM, Henkel, Kentucky, Lego, Merck, RWE, Sandoz, Sanofi, Schaefer Kalk, Shire, Siemens, Sparkasse Erding, Sport Five und WDR. Für die Universitäten Aachen, Hannover, Heidelberg, Mannheim, München u.v.m., für die Forschungszentren Fraunhofer, Helmholtz und Max-Planck und für die Öffentliche Verwaltung. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, über ein spezielles „Durchbox-Training mit männlichem Sparringspartner“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoringprogrammen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

Sie wollen mehr wissen? Emailen oder rufen Sie (0177-8387313) Sigrid Meuselbach an, wenn Sie mehr wissen wollen zum Thema „Karriere-Wege von Frauen – Erfolgsfaktoren und Stolpersteine“ (www.meuselbach-seminare.de)