Was hab ich falsch gemacht?

Frauen und Männer scheitern unterschiedlich – warum eigentlich? „Männer scheitern als Helden“, sagt Sigrid Meuselbach. Wie schmerzhaft der Sturz wirklich ist, verbergen Siegertypen gern.

DER 3. NOVEMBER 2008 ist als einer der verrücktesten Tage der deutschen Politik in die Geschichte eingegangen. Eigentlich schien alles klar zu sein. Andrea Ypsilanti, die Spitzenkandidatin der hessischen SPD, stand kurz davor, sich mithilfe der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Sogar ihr CDU-Widersacher Roland Koch, der sie lange erbittert bekämpft hatte, hatte sich damit abgefunden und bereitete seinen Rückzug vor.

Bis zu jenem Moment, als bei Ypsilanti das Telefon klingelte. Von einem Augenblick auf den anderen war alles anders: Vier Abgeordnete der SPD-Fraktion verkündeten überraschend, sie würden keine Ministerpräsidentin wählen, die auf Stimmen der Linkspartei angewiesen sei. Ypsilantis Traum war geplatzt. Sie würde Hessen nicht regieren.

Die damals 51-Jährige gab auf, bei der zügigen Neuwahl trat sie nicht mehr an – und empfahl einen Parteifreund als Spitzenkandidaten. „Die Ypsilanti machen“ wurde sprichwörtlich für den jähen Rückzug nach einer schmachvollen Niederlage. Roland Koch wurde dann zwar doch wieder Ministerpräsident, aber nach einem Jahr verabschiedete er sich aus der Politik. Aus – Ende. Menschen erleben Pleiten, weil sie Fehler machen, falsche Entscheidungen treffen, Kräfteverhältnisse nicht richtig einschätzen oder der Wähler einen anderen vorzieht. So war es auch bei Koch und Ypsilanti. Aber wie sie jeweils in ihre Niederlage hineinrutschten und wie sie dann mit ihr umgingen, das hatte auch sehr viel damit zu tun, dass sie als Mann und als Frau handelten. Aber was genau unterscheidet die Geschlechter in der Krise?

Häufig sind es unterschiedliche Lebensbereiche, in denen Männer und Frauen Ehrgeiz entwickeln. Oft verfolgen sie andere Strategien, mit denen sie ihre Ziele erreichen wollen. Und selbst der Umgang mit Niederlagen wird zumindest teilweise von geschlechtstypischem Verhalten geprägt. All das hat Folgen für ihre Aussicht auf Erfolg im öffentlichen Leben, in Politik oder Wirtschaft.

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Sigrid Meuselbach bringt Frauen in Führung und hilft Männern, damit zu leben. Seit mehr als 25 Jahren thematisiert sie weibliche Verantwortung in Unternehmen und brennt dafür, Frauen beim Ausschöpfen ihrer beruflichen Talente zu unterstützen. Heute ist Sigrid Meuselbach eine sehr gefragte Expertin in Sachen weiblicher und männlicher Karrieren in Wirtschaft und Wissenschaft. Mit ihrer langjährigen Erfahrung aus Vorträgen, Training und Coaching garantiert die Gender-Spezialistin überall wo sie auftritt dafür, dass sich der Erfolg von Unternehmen und das Vorankommen von Frauen durch Geschlechter-kooperation unter einen Hut bringen lassen.

Im April 2015 ist ihr Buch „Weck die Chefin in dir! 40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job“ im Ariston Verlag erschienen.´

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