Auszeichnung für Entwicklung neuer Methodik zur Krebsdiagnostik

Privatdozentin Dr. Carmen Wängler, Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), ist für eine wissenschaftliche Arbeit aus dem Bereich der Biomedizinischen Chemie mit dem dritten Nachwuchspreis der Behnken-Berger-Stiftung ausgezeichnet worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde der Chemikerin im Rahmen der 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP), die vom 18. bis 21. September 2013 in Köln stattfand, überreicht.

Die Stiftung vergibt ihre Förderpreise an junge Wissenschaftler mit hervorragenden Forschungsleistungen im Bereich der medizinischen Anwendung ionisierender Strahlung. Carmen Wängler erhält die Auszeichnung für eine von ihr entwickelte Methodik, die den Grundstein für eine verbesserte und individualisierte Diagnostik von Krebspatienten mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) legt. Dabei kommen mit dem Radioisotop 18F-Fluor markierte Peptide – kleine Biomoleküle, die aus relativ wenigen Bausteinen, den Aminosäuren, bestehen – zum Einsatz, die sich spezifisch in Tumoren anreichern und deren Nachweis erlauben, sowie Auskunft über die Art und Aktivität von Krebsgeschwulsten liefern.

Das Besondere an der Methodik ist, dass beliebige Peptide markiert werden können, und zwar innerhalb weniger Minuten. Auf diese Weise lassen sich sehr schnell auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Radiopharmaka herstellen, die sich tumorspezifisch anreichern und damit eine individuelle Diagnostik ermöglichen.

Die ausgezeichnete Arbeit hat Carmen Wängler im Jahr 2012 in dem wissenschaftlichen Journal Nature Protocols veröffentlicht.

PD Dr. Carmen Wängler leitet am Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin eine Gruppe von Wissenschaftlern, die sich ganz auf die „Biomedizinische Chemie“ spezialisiert haben, eine Disziplin, die die Chemie mit der Medizin, Biologie und Pharmazie verbindet.

Behnken-Berger-Preise
Die Behnken-Berger-Stiftung geht zurück auf den deutschen Physiker Hermann Behnken (1889–1945) und seine Ehefrau Traute Behnken-Berger. Die Stiftung vergibt Förderpreise an junge Nachwuchswissenschaftler, die in einem der folgenden Gebiete hervorragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben: Strahlenschutz, therapeutischer oder diagnostischer Einsatz von Röntgenstrahlung oder sonstiger ionisierender Strahlung, Anwendung physikalischer Methoden in der Radiologie oder Behandlung von Strahlenschäden.

Ausgezeichnete Publikation
One-step 18F-labeling of peptides for Positron Emission Tomography imaging using the SiFA methodology.
Nature Protocols 7(11), 1946-1955 (2012)

Weitere Informationen:

http://www.nature.com/nprot/journal/v7/n11/full/nprot.2012.109.html