Photovoltaik-Produktionsmittel: Starke Auftragseingänge sorgen für gute Perspektiven

Die Umsatzentwicklung der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik in Deutschland macht im zweiten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Seitwärtsbewegung. Gegenüber dem Jahresauftakt konnten die Umsätze allerdings um knapp 52 Prozent zulegen.

„Nach einem schleppenden Jahresbeginn fasst der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau zunehmend Tritt. Zwar hängt uns die Verschärfung und Ausweitung der US-Schutzzölle auf chinesische und taiwanesische Solarprodukte Mitte letzten Jahres noch immer nach, unsere Kunden haben sich jedoch mittlerweile damit arrangiert. Sie haben  in Produktionsverlagerungen und neue Produktionslinien außerhalb der betroffenen Regionen investiert“, erklärt Dr. Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.Mit einem Weltmarktanteil von über 50 Prozent konnte der deutsche Photovoltaik-Maschinenbau auch im ersten Halbjahr des Jahres 2015 seine hervorragende Wettbewerbsposition behaupten. Trotzdem bleibt zu beobachten, dass der Wettbewerb insbesondere zu asiatischen Ausrüstern an Bedeutung zunimmt.

Umsatzregionen zunehmend diversifiziert – Zellequipment dominiert
Die Exportquote deutscher Photovoltaik-Zulieferer erreicht mit knapp 88 Prozent einen gewohnt hohen Wert. Zwar lokalisiert sich das Brot- und Buttergeschäft nach wie vor in Ostasien, der Anteil am Gesamtumsatz belief sich im zweiten Quartal 2015 aber nur auf 46 Prozent. Hier manifestieren sich die in den letzten Quartalen zurückgestellten Auftragseingänge aus den klassischen Leitmärkten für Photovoltaik-Equipment in China und Taiwan. Einen hohen Umsatzanteil konnten dagegen die USA verbuchen: Knapp 31 Prozent der Umsätze im zweiten Quartal 2015 konnten jenseits des Atlantiks erzielt werden. Deutschland und Europa konnten vergleichbare Umsatzanteile erreichen: 13, respektive 11 Prozent. Umsatzstärkstes Segment für den deutschen Photovoltaik-Maschinenbau war im zweiten Quartal 2015 abermals das Produktionsequipment für die Zelle (60 Prozent), gefolgt von Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung (19 Prozent) sowie Produktionslösungen für die Dünnschicht-Photovoltaik (13 Prozent). Equipment für das kristalline Backend – die Modulproduktion – machte 8 Prozent aus.

Auftragseingang entwickelt sich überaus dynamischGrund zur Freude bereitet die Entwicklung des Auftragseingangs. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte hier fast eine Verdreifachung verbucht werden. Eine vergleichbare Orderstärke konnte zuletzt im zweiten Quartal 2011 notiert werden. Auffällig ist die breite Streuung bei der regionalen Zuordnung: Asien 41 Prozent, USA 26 Prozent, Europa 17 Prozent und Deutschland 16 Prozent. Waren die Auftragseingänge aus Asien in den vergangenen Quartalen stets rückläufig, legten sie im zweiten Quartal 2015 umso deutlicher zu. Aber auch die Bestellungen aus den übrigen Regionen nahmen teils deutlich zu. „Die Auftragslage des deutschen Photovoltaik-Maschinenbaus stimmt uns überaus optimistisch. Führende Hersteller investieren wieder in Technologie und Produktionslösungen. Folgerichtig erwarten wir in den nächsten Monaten einen weiteren Aufwärtstrend“, betont Dr. Florian Wessendorf, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Die Auftragsreichweite der Photovoltaik-Maschinenbauer erreicht Mitte des Jahres 2015 6,0 Produktionsmonate und liegt damit etwas über der des Gesamt-Maschinenbaus (5,8 Monate im Juni 2015).

Rund 100 VDMA-Mitglieder beschäftigen sich derzeit mit dem Thema Photovoltaik. Das Thema startete 2007 als Zusammenarbeit der VDMA-Sparten Elektronikfertigung (Productronic), Glastechnik, Energie, Organic Electronics, Robotik+Automation, Laser-Fertigungstechnik und Photonik, Oberflächentechnik, Vakuumtechnik sowie Displays. Mit Gründung der erweiterten Plattform VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel am 30.03.2010 wurden die Aktivitäten für die Mitglieder ausgeweitet und die Sichtbarkeit der Branche erhöht.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.100 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit rund 1.008.000 Beschäftigten (Dezember 2014) im Inland und einem Umsatz von 205 Milliarden Euro (2013) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.