Mut ist ein Muskel – Er wächst nur durch Training

Viele Frauen haben zwei plappernde Papageien auf ihren Schultern sitzen. Ihre Namen: Zweifel und Perfektionismus. Papagei Zweifel tönt: „Pass auf! Dafür bist du nicht ausgebildet“ oder „Wenn dein Chef wüsste, wie wenig du drauf hast – er würde dich sofort entlassen.“

Papagei Perfektionismus plappert munter dazwischen und ätzt: „Was, das soll schon alles sein?“, „Wie dilettantisch ist das denn?“ Und am lautesten: „Geh lieber in Deckung, bevor du dich blamierst!“

Führungskräfte, die auf der Pirsch nach neuen Management-Talenten sind und geeignete Bewerberinnen und Bewerber suchen, kennen das: Kaum ist die Ausschreibung platziert, melden sich Legionen von talentierten und weniger talentierten Männern und buhlen um den Platz an der Sonne. Frauen? Fehlanzeige – bis auf wenige Ausnahmen. Und was denken die Chefs? „Ich dachte eigentlich, die eine oder andere hätte das Zeug dazu, aber offenbar haben sie keinen Mut, Führungskraft zu sein.“

Und wenn sie sich trotzdem eine ausgucken? Dann kommt die schüchterne Rückfrage: „Trauen Sie mir das wirklich zu?“ 

Es ist zum Haare raufen.

Lesen Sie weiter in meiner Kolumne Gastwirtschaft in der Frankfurter Rundschau vom 6.10.2015 unter: wym-1445094344273