Nora Exel erhält Otto-Kienzle-Preis

Am 1. Juli überreichte der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbands Massivumformung bei dessen Jah-restagung den Otto-Kienzle-Forschungspreis an Nora Exel vom Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt. Der Preis wird an Nachwuchskräfte verliehen, die durch ihre Mitarbeit in der Gemeinschaftsforschung in besonderem Maße zur Erarbeitung von Ergebnissen und deren praxisgerechter Umsetzung beigetragen haben.

Der Preis ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.

Nora Exel wurde für Ihre Arbeit im Forschungsprojekt „Faserverlauf in AFP-Stählen“ ausgezeichnet. Die bei dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden ein verbessertes, werkstoffgerechtes Design von Schmiedebauteilen ermöglichen. Konstrukteure können zukünftig den Faserverlauf bei der betriebsfesten Bemessung und Bauteiloptimierung einsetzen.

AFP-Stähle erfordern keine zusätzliche Wärmebehandlung und gestatten daher einen wirtschaftlichen Fertigungsprozess. Vor allem in der Fahrzeugindustrie erlangen AFP-Stähle deshalb eine steigende Bedeutung. Allerdings orientieren sich nichtmetallische Einschlüsse bei der Umformung der Stähle entsprechend dem Materialfluss. Dieser Faserverlauf bewirkt eine Richtungsabhängigkeit der Schwingfestigkeit.

Dank der Ergebnisse des Forschungsprojekts ist es nun möglich, den Einfluss des Faserverlaufs auf die Schwingfestigkeit bereits in die rechnerische Vorauslegung von Schmiedeteilen einzubeziehen. Dies führt in der Praxis zu einer zuverlässigeren und werkstoffgerechteren Bewertung von Bauteilen aus AFP-Stahl.

Zur Person:
Nora Exel wurde 1981 in Darmstadt geboren. Nach dem Abitur studierte sie an der TU Darmstadt Bauingenieurwesen und war im Rahmen eines DAAD-Stipendiums für zwei Semester an der University of California in Berkeley. In den letzten beiden Studienjahren legte sie den Schwerpunkt auf den Bereich Stahlbau und insbesondere auf die Werkstoffmechanik. Nach dem Abschluss Anfang 2007 ist sie der Schwingfestigkeit und ihren Fragestellungen durch ihre Arbeit am Fraunhofer LBF treu geblieben.