„Ingenieure rechnen besser als Betriebswirtschaftler“

Die vierfache Mutter ist die erste und bisher einzige Vorstandsvorsitzende in einem der 160 Prime Standard-Unternehmen der DAX-Familie. Ines Kolmsee steht für Erfolge bei Sanierung, Umstrukturierung, Börsengang, Kapitalerhöhung, etc. – und das in einer stahlharten Männerdomäne.

Als Grund nennt Ines Kolmsee gegenüber der FAZ: Ingenieure (Red.: oder Ingenieurinnen ?) können besser rechnen als Betriebswirtschaftler.  

Die Ingenieurin, 42, wurde in Hamburg geboren. Sie studierte Energie- und Verfahrenstechnik an der TU Berlin und an der École des Mines in St.-Étienne. 2001 machte sie noch einen MBA-Abschluss an der französischen Elite-Business-School Insead mit Studien-Aufenthalten in Fontainebleau und Singapur. Bevor sie 34-jährig als Alleingeschäftsführerin zur SKW Stahl-Metallurgie wechselte, war Kolmsee u.a. als Unternehmensberaterin bei A.T. Kearney, im Vertrieb von Ericsson und in diversen Geschäftsführungspositionen im Finanzwesen tätig – zuletzt in der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries AG. Hier war sie als Finanzexpertin in die Sanierung der angeschlagenen SKW Stahl-Metallurgie eingebunden, die zu 100% zu Arques gehörte. Den Wechsel zum Stahl-Unternehmen vollzog Kolmsee angeblich auf eigenen Wunsch.

Das war 2004. In einem Jahr  brachte Ines Kolmsee als Alleingeschäftsführerin das  Unternehmen wieder auf Erfolgskurs und legte damit auch die Basis für den Ausstieg aus der Beteiligungsgesellschaft und für den Börsengang.  2006 war der Börsengang für die neue SKW Stahl-Metallurgie Holding AG perfekt. Laut Financial Times Deutschland  bekam sie einen Monat später ihr zweites Kind.

Ines Kolmsee ist Mitglied im Aufsichtsrat von Fuchs Petrolub AG  und Umicore S.A.. Sie wurde mehrfach als Managerin, u.a. mit dem Manager-Award des BDU,  ausgezeichnet.