MINT-Herbstreport 2013

Insgesamt waren in Deutschland im Jahr 2011 rund 2,4 Millionen MINT-Akademiker erwerbstätig. Im Vergleich zum Jahr 2010 nahm deren Erwerbstätigkeit um gut 114.000 zu. Da die Innovationskraft der Unternehmen auch auf den beruflich qualifizierten MINT-Erwerbstätigen basiert, ist es umso erfreulicher, dass auch deren Anzahl von 2010 auf 2011 deutlich um gut 173.000 auf 9.385.700 gestiegen ist.

Wiesen im Jahr 2005 noch 12,8 Prozent der erwerbstätigen MINTAkademiker und 10,8 Prozent der erwerbstätigen MINT-Fachkräfte mit beruflichem Abschluss eine eigene Migrationserfahrung auf, so ist dieser Anteil im Jahr 2011 auf 15,2 Prozent (MINT-Akademiker) bzw. 12,3 Prozent (beruflich qualifizierte MINT-Fachkräfte) gestiegen. Der Migrantenanteil liegt damit im Jahr 2011 deutlich höher als bei sonstigen Akademikern (12,5 Prozent) oder sonstigen beruflich qualifizierten Fachkräften (8,9 Prozent).

Die steigende Erwerbstätigkeit von Migranten mit MINT-Qualifikationen ist nicht nur auf gestiegene Erwerbstätigenquoten zurückzuführen, auch die Zuwanderung selbst hat zur Fachkräftesicherung beigetragen. Die Herkunftsländer der MINT-Zuwanderer haben sich dabei im Zeitablauf deutlich verschoben. Während in den letzten fünf Jahren die Zuwanderer aus der aktuellen EU und dabei vor allem aus den südeuropäischen Euro-Krisenländern Portugal, Italien, Griechenland und Spanien stammten, speiste sich die Zuwanderung in den fünf Jahren zuvor vor allem aus den ehemaligen GUS-Staaten. Die Euro-Krisenländer spielten in diesem Zeitraum keine wesentliche Rolle als Herkunftsland der MINT-Zuwanderer.

Unter den beruflichen MINT-Fachkräften hat vor allem Osteuropa eine große Bedeutung für die Zuwanderung. Eine Verschiebung in Richtung der Euro-Krisenstaaten ist nur in geringem Maße zu beobachten. Auch fällt es schwer, beruflich qualifizierte MINTZuwanderer aus Drittstaaten zu gewinnen. Dies ist besonders aus langfristiger Sicht bedeutsam, denn die bisherigen Herkunftsländer der beruflich qualifizierten MINT-Zuwanderer weisen demografisch ungünstige Strukturen auf. Um mittels Zuwanderung langfristig zur Fachkräftesicherung beizutragen, sollten Zuwanderer verstärkt aus Regionen gewonnen werden, die hohe Geburtenraten aufweisen.