Stiftung trauert um Dr. Maria Schaumayer

„Maria Schaumayer war eine außergewöhnliche Frau. Als weltweit erste Präsidentin einer nationalen Notenbank war sie – wie schon in anderen Funktionen davor – erfolgreich in eine bis dahin der Männerwelt vorbehaltene Domäne aufgestiegen und hat diese Tätigkeit mit Bravour ausgeübt. Mit ihr verlieren wir nicht nur ein großes Vorbild sondern auch eine aktive Förderin und Unterstützerin von kompetenten Frauen“, sagte Maria Rauch-Kallat, Stiftungsvorstand der Dr. Maria Schaumayer Stiftung und des Club alpha zum Ableben von Maria Schaumayer.

Als Präsidentin der österreichischen Nationalbank konnte Dr. Maria Schaumayer schon auf eine ganze Reihe von Funktionen zurückblicken, in denen sie zum jeweiligen Zeitpunkt ebenfalls Eisbrecherin und Vorbild für karriereorientierte Frauen war: Als junge Stadträtin in Wien verwaltete und gestaltete sie unter anderem auch die städtischen Unternehmen, als Finanzvorstand des Mineralölkonzerns OMV war sie mit Sicherheit meist die einzige Frau am jeweiligen Verhandlungstisch. Als Mitglied verschiedenster Aufsichtsräte hatte sie schon vor mehr als 25 Jahren Positionen erreicht, um die Frauen auch heute noch hart kämpfen müssen.

So ungewöhnlich ihre jeweiligen Karriereschritte zum jeweiligen Zeitpunkt damals für eine Frau auch waren, so selbstverständlich und unspektakulär aber perfekt hat sie ihre Aufgaben auch ausgefüllt. Aber auch sie hat erlebt, wie schwierig es ist, als Frau in einer Männerwelt Führungsfunktionen zu übernehmen und zu behalten. Vielleicht waren es gerade jene Erlebnisse, die sie dazu bewogen haben, anlässlich ihres 60. Geburtstages aus ihrem eigenen privaten Geld eine Stiftung zur Förderung von Frauen für Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben zu rufen. Es ging ihr dabei vor allem darum, Frauen zu ermutigen, sie zu fördern und sie auf ihrem Karriereweg zu begleiten. Dabei lag der Schwerpunkt der Förderung vor allem bei der universitären Bildung und der beruflichen Weiterentwicklung. Auch als Mitbegründerin und oftmalige Referentin des Österreichischen Journalistinnenkongresses, der vom Club alpha seit nunmehr 15 Jahren durchgeführt wird, hat sie Frauen in diesem Berufsfeld ermutigt und unterstützt.

Die Stiftung kann nach etwas mehr als zwanzig Jahren nun auf fast eintausend Preisträger/innen verweisen, wobei sich Dr. Maria Schaumayer als Stifterin und Vorsitzende des Stiftungsrates bei den Vorbereitungen und Entscheidungen stets selbst aktiv einbrachte. Sie war es auch, die das Stiftungskapital jeweils aus eigenen Mitteln aufstockte, wenn die Zahl der preiswürdigen Arbeiten die vorhandenen finanziellen Mittel übertrafen. Maria Schaumayer hat damit und vor allem auch mit ihrer persönlichen Vorbildwirkung unzähligen jungen Frauen Mut zur Karriere gemacht und sie in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt.

„Namens des Stiftungsvorstandes, des wissenschaftlichen Beirats und aller Preisträgerinnen möchte ich ihren Angehörigen unser tiefes Mitgefühl aussprechen. Wir alle werden Maria Schaumayer als großes Vorbild ein ehrendes Angedenken bewahren“, schloss Rauch-Kallat.

Aussender: Club alpha
Ansprechpartner: Dr. Eszter Dorner-Brader
Tel.: 01/513 48 00
E-Mail: dornerbrader@alphafrauen.org
Website: www.alphafrauen.org