Langzeitkonten sind wenig verbreitet

In zwei Prozent der Betriebe können Arbeitnehmer Zeitguthaben auf separaten Langzeitkonten buchen. Bei den größeren Betrieben ist der Anteil in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Langzeitkonten ermöglichen den Beschäftigten längere Arbeitsunterbrechungen bei vollem Gehalt, zum Beispiel für Sabbaticals, Weiterbildungs- oder Familienzeiten. Altersbezogene Langzeitkonten erlauben einen vorzeitigen Ruhestand oder Altersteilzeit ohne staatliche Unterstützung.

Bei kleineren Betrieben mit weniger als 250 Mitarbeitern sind Langzeitkonten seit Jahren sehr wenig verbreitet. Bei den mittleren Betrieben verfügen zwölf Prozent über Langzeitkonten. Genauso hoch lag der Anteil bereits im Jahr 2002. Bei den größeren Betrieben mit mindestens 500 Beschäftigten steigt die Tendenz: Haben vor zehn Jahren zwölf Prozent der größeren Betriebe Mitarbeitern ein separates Langzeitkonto angeboten, sind es inzwischen 22 Prozent.

Arbeitnehmer verwenden die angesparte Zeit am häufigsten für längere Freistellungen oder Familienzeiten. Für Weiterbildung werden die Guthaben seltener genutzt. „Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Weiterbildung in den Betrieben im Rahmen der normalen Arbeitszeit und/oder auf Initiative der Beschäftigten neben dem Beruf erfolgt“, schreiben die IAB-Forscher.

Mehr als jeder zweite Beschäftigte hat ein Arbeitszeitkonto

Insgesamt hat der Anteil der Betriebe, die über Arbeitszeitkonten verfügen, erheblich zugenommen. Während ihr Anteil 1999 noch bei 18 Prozent lag, erreichte er 2011 fast 34 Prozent. Da es sich dabei oft um größere Betriebe handelt, ist der Anteil der Beschäftigten mit Arbeitszeitkonto noch höher: Er liegt mittlerweile bei 54 Prozent.

Die IAB-Studie steht im Internet unter http://doku.iab.de/kurzber/2013/kb0313.pdf.