Ein Praktikum in der Pflege absolvieren

In Deutschland gehört das Pflegepraktikum zu den obligatorischen Voraussetzungen, wenn man ein Medizinstudium absolvieren will. Der offizielle Name lautet Krankenpflegedienst. Im Rahmen dieses Dienstes haben Berufseinsteiger die Möglichkeit, Einblick in den Krankenhausalltag und die Arbeit als Krankenpfleger zu bekommen. Dabei geht es sowohl um den Kontakt zum Patienten als auch um das Kennenlernen der beruflichen Zusammenhänge.

Die wichtigsten Eckdaten zum Pflegepraktikum

In der Regel dauert ein Pflegepraktikum 90 Tage. Diese müssen allerdings nicht unbedingt am Stück absolviert werden. Einzige Voraussetzung ist, dass der angehende Medizinstudent 30 Tage zusammenhängend im Krankenhaus arbeitet. Üblicherweise absolviert man das unbezahlte Praktikum vor dem Studium oder während der Semesterferien. Auf Online-Portalen wie praktikawelten.de findet man zahlreiche Angebote für Praktika im medizinischen Bereich. Man muss hierbei jedoch darauf achten, dass zwischen der Beendigung des Praktikums und dem Beginn des Medizinstudiums maximal zwei Jahre liegen dürfen. Außerdem gelten in der Regel nur solche Praktika als studienberechtigend, die nach dem Abitur absolviert worden sind.

Wie läuft das Pflegepraktikum ab?

Ein Pflegepraktikum wird üblicherweise in Vollzeit geleistet. Wochenend- und Schichtdienste zählen dabei zum Regelfall. Nachtdienste gibt es eher selten. Damit die Absolventen alle Strukturen des Krankenhauses kennenlernen, arbeiten sie in allen Bereichen. Um im Nachhinein nicht von ihrem Arbeitseinsatz enttäuscht zu sein, sollten sie sich bereits vorher überlegen, in welcher Abteilung sie arbeiten wollen. Auch bei der Auswahl des Krankenhauses sollten sie auf die Erfahrungen von ehemaligen Praktikanten zurückgreifen. Darüber hinaus ist es wichtig, sich möglichst früh zu bewerben. Häufig sind begehrte Praktikumsstellen auf lange Zeit ausgebucht.

Die Arbeitsabläufe und Tätigkeiten gestalten sich beim Praktikum in der Pflege vielfältig. So begleiten die Praktikanten die Patienten beispielsweise zu ihren Untersuchungen, helfen bei der Essensausgabe und bearbeiten Formalien. Auch an Behandlungen nehmen sie teil.

Der Abschluss des Praktikums

Nachdem das Praktikum erfolgreich absolviert wurde, bekommt der Student ein „Zeugnis über den Krankenpflegedienst“. Dieses ist Voraussetzung für die Anmeldung zum Physikum. Teilweise können anderweitig erbrachte Pflegeleistungen ebenfalls angerechnet werden. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein Freiwilliges Soziales Jahr oder um eine Sanitätstätigkeit bei der Bundeswehr handeln. Bundeseinheitliche Regelungen gibt es hierbei allerdings nicht. Deshalb sollte man sich vorher beim zuständigen Landesprüfungsamt informieren. Wichtig ist außerdem, dass das Praktikum in einem Akut-Krankenhaus stattfindet, das staatlich anerkannt ist. Notaufnahmen und Polikliniken zählen hierbei nicht.