Frauenanteil in der ITK-Branche wächst langsam

Der Anteil von Frauen in der ITK-Branche ist seit 2015 leicht gestiegen. 2017 waren 28 Prozent aller Mitarbeiter in der IT Frauen. Das ist ein Anstieg von vier Prozentpunkten im Vergleich zu 2015. Damals machten Frauen 24 Prozent der gesamten Belegschaft von IT-Unternehmen aus. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte, wie der Digitalverband Bitkom aus Anlass des morgigen Internationalen Frauentags mitteilt.

Für die repräsentative Umfrage wurden mehr als 1.500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen befragt. Auch im Top-Management entwickelt sich der Anteil von Frauen zwar kontinuierlich, aber nur schleppend nach oben. Waren vor drei Jahren noch 5 Prozent aller Top-Managerinnen Frauen, so sind es mittlerweile 7 Prozent. Um einen Prozentpunkt steigerte sich der Anteil im Mittel-Management: Hier stellen Frauen heute einen Anteil von 8 Prozent. Unter den IT-Fachkräften finden sich mittlerweile 17 Prozent Frauen, 2015 waren es 15 Prozent. „Der Anteil an weiblichen Fachkräften in ITK-Unternehmen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Unternehmen haben erkannt, dass weibliche Fach- und Führungskräfte für einen dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg dringend gebraucht werden“, sagt Uta Menges, Vorsitzende des Bitkom-Fachausschusses „Frauen in der ITK“. „Trotzdem bleibt hier noch viel zu tun. Bitkom leistet mit dem Hochschulnetzwerk, das weibliche Studierende in Informatikstudiengängen fördert, einen wichtigen Beitrag dazu.“

Auch spezielle MINT-Frauenstudiengänge in Deutschland sollen dafür sorgen, dass die Digitalbranche mehr Frauen für Fach- und vor allem auch für Führungspositionen gewinnt. Im MINT-Bereich fallen die bisherigen Erfahrungen mit Frauenstudiengängen sehr positiv aus, was sich etwa in einer überdurchschnittlichen Erfolgsquote zeigt, ohne dass es Abstriche bei den Studien- und Prüfungsordnungen im Vergleich zu den klassischen Studiengängen gibt. Dazu trägt nach Ansicht des Bitkom auch die enge Kooperation mit Unternehmen bei, wodurch ein hoher Praxisbezug entsteht. Frauenstudiengänge stellen die gleichen fachlichen Anforderungen wie sonstige Studiengänge, aber sie verändern die Spielregeln in den Lernteams und senken die Einstiegshürden für Frauen in die IT. Auch weil sie oftmals Rücksicht auf die spezifischen Bedürfnisse von Studentinnen nehmen, die familiäre Verantwortung haben, indem beispielsweise Pflichtveranstaltungen auf Kita-Öffnungszeiten abgestimmt werden. Damit schaffen sie mehr Chancengleichheit und stellen wieder die fachlichen Fähigkeiten ins Zentrum. Frauenstudiengänge bieten derzeit unter anderem die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, die Hochschule Bremen, die Hochschule Furtwangen, und die Jade-Hochschule Wilhelmshaven an. Bitkom hat alle Informationen über die Studiengänge in der Broschüre „MINT-Frauenstudiengänge in Deutschland“ zusammengefasst, die kostenlos zum Download bereitsteht unterwww.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/MINT-Frauenstudiengaenge-in-Deutschland.html

Hinweis zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, dieBitkom Researchim Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Im September 2017 wurden dabei 1.530 Geschäftsführer und Personalleiter von Unternehmen ab 3 Mitarbeitern aller Branchen befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.