Ingenieurberufe: Frauenquote noch gering

„In Deutschland fehlen mindesten 65.000 Ingenieure“, stellt Karl-Heinz Spix, Vorsitzender VDI Bezirksverein Köln e.V. fest. Vor diesem Hintergrund will er vor allem Frauen ermuntern, sich für ein technisches Studium zu entscheiden.

„Die Job-Aussichten für junge Frauen in technischen Berufen sind hervorragend und der Verdienst im Vergleich zu anderen Jobs überaus gut“, betont Spix und ergänzt: „Wer heute mit guten Noten von den Hochschulen kommen, kann sich seinen neuen Arbeitgeber in der Regel aussuchen.“

Im Arbeitsmarkt angekommen, entfielen im Jahr 2012 von den 1,7 Millionen Ingenieuren  rund 287.000 Ingenieurinnen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des VDI ermittelte. Damit lag der Frauenanteil aller Ingenieure In Deutschland bei 17 Prozent. „Angesichts der Tatsache, dass bei erwerbstätigen Akademikern anderer Fachrichtungen weitgehend Geschlechter-Parität herrscht, sind das zu wenige“, konstatiert Spix bei einemFrühstück für Frauen in Ingenieurberufen“  (FIB), zu dem der Verein Deutscher Ingenieure in Köln in die Räume der HDI Versicherungen in Köln eingeladen hat. Noch immer behindere „die Verstimmung des Dreiecks zwischen Gehalt, Arbeitszeitregelungen und Aufstiegsmöglichkeiten“ die Effektivität der Ingenieurinnen in deutschen Unternehmen.

Als Keynote-Speakerin erinnerte Heike Henkel, Olympiasiegerin von 1992 im Hochsprung, an ihre Anfänge und ermunterte die jungen Ingenieurinnen „Standfestigkeit in einer von Männern dominierten Arbeitswelt“ zu zeigen. Dies habe auch sie als Spitzensportlerin nach oben gebracht. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – zumindest in der Vergangenheit oft ein Problem – sei zu schaffen. „Die Denke <Frauen an den Herd>  ist veraltet und auch in männlich dominierten Abteilungen meist kein großes Thema“, so Henkel.