Frauenzimmer im Hotel

Welche Services erwarten Geschäftsfrauen in einem Hotel? Sind sie anspruchsvoller als Männer? Was können die Verantwortlichen im Hotelgewerbe mit und ohne großen Aufwand verändern? Prof. Dr. Uta Brandes hat das Thema mit Studenten der KISD unter die Lupe genommen und in einem „Lehrbuch“ für Hotelmanager und -managerinnen veröffentlicht.

Es ist ein Buch für Profis, ein Buch für Alle, die wissen wollen, wie sich Frauen auf einem Business-Trip fühlen, welche Dienstleistungen, Gestaltungen, Atmosphären sie in einem Hotel bevorzugen. Mit anderen Worten: Welche Hotel-Kultur alleinreisende Geschäftsfrauen sich wünschen. Denn so viel sei vorweggenommen: Frauen haben andere und anspruchsvollere Wünsche als Männer, um sich in einem Hotel wohlzufühlen.

„Bisher war über diese stark wachsende Zielgruppe nicht viel bekannt. Um dem abzuhelfen, haben wir intensiv und qualitativ geforscht: Wir haben befragt und wissenschaftlich beobachtet, wir haben Expertinnen- und Experten-Gespräche geführt. Erste Ergebnisse präsentierten wir vor einer Vielzahl von Journalistinnen und Journalisten sowie Hotelmanagern und Vielreisenden im Hotel Excelsior Ernst in Köln. Wir haben Interviews in Fach- und Frauenmagazinen sowie in Tages- und Wochenzeitungen gegeben, wir haben Zeitungs- und Zeitschriftenartikel geschrieben, wir sind im Fernsehen aufgetreten: Das große Interesse bestärkte uns darin, hier ein Thema gefunden zu haben, das offenbar ebenso unterbeleuchtet wie spannend ist. Also machten wir weiter, verfeinerten unsere Untersuchungen und  dehnten sie aus. – Die Resultate können Sie in dieser Publikation nachlesen“, so Prof. Dr. Uta Brandes,  Kölner International School of Design (KISD).

„Frauenzimmer“ ist ein studentisches Forschungsprojekt, das im Rahmen ihrer Professur an der KISD mit einer Gruppe Studierender über ein Jahr durchgeführt wurde.

Das Ergebnis, kurz und kompakt

Businessfrauen kommt es vor allem auf drei Bereiche an, die allesamt mit „S“ beginnen (übrigens auch in der englischen, französischen, italienischen oder spanischen Sprache):

 • Sinnlichkeit: etwa ein geschmackvoll eingerichtetes, gut riechendes Zimmer und ein gut  ausgestattetes Bad mit feinen Markenprodukten:

   „Wenn es im Hotel einen Raum gibt, der besondere Aufmerksamkeit verdient, dann ist es das Bad. Ein bisschen ‚over-the-top“-Aufmachung würde unser aller Leben aufhellen,  besonders das der abgehärteten Profi-Reisenden.“ (Engländerin, 43 Jahre)

 • Sicherheit: gute Orientierung im Hotel, keine weiten Wege, vertrauenswürdiger    Service, der die Frauen in ihren Belangen ernst nimmt:  
„Wenn ich allein reise, fühle ich mich beobachtet.“ (Deutsche, 52 Jahre)

 • Sozialität: eine persönliche Ansprache durch das Personal und Aufenthaltsräume, in denen sich Frauen allein nicht unbehaglich fühlen: 
„Im Hotel sitzt man immer alleine, wir sollten vielleicht die Hemmschwelle überwinden  und uns mit anderen alleinreisenden Frauen zusammensetzen.“ (Schweizerin, 36 Jahre)

„Dank gilt auch Wilhelm Luxem, dem Direktor des Excelsior Hotel Ernst in Köln,  der unsere Studien und deren erste Präsentation begeistert verfolgt und engagiert unterstützt hat“, so Uta Brandes..