Mädchen können Technik. Du auch!

Die Gründe, warum sich auch heute noch so wenige Frauen für technische Ausbildungsberufe und Studiengänge entscheiden, sind vielfältig. Dies zu ändern ist Aufgabe vieler. Demografischer Wandel und drohender Fachkräftemangel dulden keinen Aufschub. Die Hochschule Kempten rief daher das zweijährige Großprojekt „Mädchen können Technik. Du auch!“ ins Leben.

Zur Entwicklung und Umsetzungen umfassender Maßnahmen holte sie Schulen und Unternehmen aus der Region ins Boot. Die Investitionen belaufen sich auf rund 135.000 Euro.

Mit dem zweijährigen Projekt „Mädchen können Technik. Du auch!“ begeistert die Hochschule Kempten Mädchen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Noch immer werden die sogenannten MINT-Qualifikationen nicht oft genug mit jungen Frauen in Verbindung gebracht. Genau dem wirkt die Hochschule mit attraktiven Angeboten zum Anfassen, Ausprobieren und Kontakten auf Augenhöhe entgegen. „Technik erleben, wie man sie noch nie erlebt hat!“, heißt die Devise. Zum Aufbau und zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen wurde an der Hochschule eine eigene Stelle eingerichtet und mit der Sozialpädagogin Elke Göbl besetzt. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien EMFT aus München entwickelte sie ein vielseitiges Programm bestehend aus vier Säulen, holte dazu regionale Firmen und Schulen ins Boot. In einer „Ferienakademie“ verbringen die Mädchen eine Woche an der Hochschule sowie in verschiedenen Partnerunternehmen und erhalten so einen abwechslungsreichen Einblick in die Technikwelt. Im „Schule-Technik-Projekt“ besuchen Studentinnen und Studenten die Schulen und haben Workshops sowie technische Experimente im Gepäck. Spannende Geschichten über ihre Wege und ihr Leben in technischen Berufen haben Ingenieurinnen und Informatikerinnen bei „I did it my way“ zu erzählen. Mädchen, die testen möchten wie sich ein technisches Studium anfühlt, wählen den Baustein „Technik ist weiblich“. In speziellen Vorlesungen vermitteln Professorinnen Interessantes und Unterhaltsames aus Wissenschaft und Forschung.

Die Gründe, warum sich auch heute noch so wenige Frauen für technische Ausbildungsberufe und Studiengänge entscheiden, sind vielfältig. Dies zu ändern ist Aufgabe vieler. Von Elternhaus und Kindergarten, über Schule bis hin zur Hochschule und Unternehmen gilt es, Denkweisen, Angebote und Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Im Rahmen des Gesamtprojekts bietet die Hochschule daher auch MINT- und Genderschulungen für Lehrerinnen und Lehrer sowie Unternehmensvertreterinnen und –vertreter an. In den Seminaren werden dazu bestehende Unterrichtsformen und gesellschaftliche Rollenbilder analysiert. In den Unternehmen und Organisationen müssen Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich mehr Frauen für technische Berufsfelder entscheiden. Demografischer Wandel und drohender Fachkräftemangel dulden keinen Aufschub.

Das Gesamtbudget des zweijährigen Hochschulprojekts „Mädchen können Technik. Du auch!“ beläuft sich auf rund 135.000 Euro. 50 Prozent davon trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Arbeitsagentur Kempten steuerte 25.000 Euro bei. Der Rest wird von fördernden Unternehmen aus der Region und der Hochschule Kempten getragen. Im März 2013 wird die Hochschule mit einem Bionik-Projekt und MINT-Parcours an zehn Schulen im Allgäu unterwegs sein.

Ein Technikprojekt für Mädchen:
Hintergrund des Projektes „Mädchen können Technik. Du auch!“ ist der Nati-onale Pakt für Frauen in MINT-Berufen (MINT=Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), den das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Motto „Komm mach MINT“ ins Leben gerufen hat. In diesem Rahmen ist die Hochschule Kempten gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Modulare Festkörper-Technologien EMFT München aktiv und richtete bereits 2010 den ersten bayerischen Mädchen-Technik-Kongress aus.

http://www.hochschule-kempten.de/hochschule/maedchen-koennen-technik-du-auch.htm…