Gesundheitswirtschaft: Fachkräfte verzweifelt gesucht

Wie sie die geeigneten Mitarbeiter für ihre Schlüsselpositionen finden, fordert Unternehmen in der Gesundheitsbranche in diesem Jahr am stärksten heraus: Für knapp die Hälfte der Personalverantwortlichen steht die Besetzung von Schlüsselpositionen ganz oben auf ihrer Prioritätenliste, ergab die aktuelle Healthcare-HR-Trendstudie der Managementberatung Kienbaum.

Dazu hat Kienbaum rund 300 Geschäftsführer und Personalverantwortliche führender Unternehmen aus den Branchen Krankenhaus, Medizinprodukte und Pharmazie befragt. Auf den Plätzen zwei und drei der Prioritäten folgen die Themen Führungsqualität mit 43 Prozent und die Attraktivität als Arbeitgeber mit 38 Prozent. Am unwichtigsten ist in den Augen der Studienteilnehmer derzeit das Outsourcing von HR-Prozessen: 60 Prozent der Befragten weisen dieser Aufgabe keinerlei Priorität zu.

 „Das Personal ist in der Gesundheitswirtschaft schon heute der zentrale erfolgskritische Faktor. Deshalb wächst in den Firmen das Bewusstsein, dass die professionelle Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter für die wichtigsten Positionen eine zentrale Voraussetzung für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg ist“, sagt Alexander Mischner, Berater bei Kienbaum Executive Search.

 Fachkräftemangel fordert Gesundheitsbranche heraus

Der sich verschärfende Fachkräftemangel erschwert die Gewinnung von Topmitarbeitern für die Schlüsselpositionen in Unternehmen der Gesundheitswirtschaft zusätzlich: Rund die Hälfte der für die Kienbaum-Studie befragten Personalverantwortlichen gibt an, dass sich der Mangel an geeigneten Fachkräften in ihrem Unternehmen stark oder eher stark bemerkbar macht. Lediglich zwölf Prozent sind davon eher schwach betroffen. Die größten Schwierigkeiten haben die Unternehmen bei der Rekrutierung von  Fachpersonal mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung: 55 Prozent der Befragten bewerten die Gewinnung dieser Mitarbeiter als schwierig.

Für die nächsten Jahre erwarten die Verantwortlichen eine weitere Zuspitzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt: 91 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es für ihr Unternehmen in fünf Jahren noch schwerer sein wird, geeignetes Personal zu rekrutieren.

 Online-Anzeigen sind bevorzugter Rekrutierungsweg

Die Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft ergreifen vielfältige Maßnahmen, um angesichts des grassierenden War for Talent ihre Rekrutierung erfolgreicher zu gestalten: Zu den gängigen Rekrutierungsinstrumenten gehören Anzeigen auf der eigenen Firmen-Website mit 98 Prozent und Stellenangebote in Online-Jobbörsen mit 79 Prozent. Auf externe Personaldienstleister greifen bislang nur zwölf Prozent der Befragten zurück; davon nutzt ein Viertel häufig die Dienste von Personalberatern und 44 Prozent von Zeit- und Leiharbeitsfirmen.

 Internationale Rekrutierung wird immer wichtiger

Immer mehr Unternehmen der deutschen Healthcare-Branche schauen sich wegen des teils leergefegten deutschen Arbeitsmarkts nach internationalen Bewerbern um: Zwar schätzen derzeit nur 17 Prozent der befragten Personalverantwortlichen die Rekrutierung von internationalem Personal als sehr wichtig oder wichtig ein, doch knapp die Hälfte prognostiziert, dass sie diesen Weg künftig einschlagen wird.

 Unternehmen wollen Arbeitgeberimage aufpolieren

Viele Unternehmen setzen zudem auf die Steigerung ihrer Attraktivität als Arbeitgeber, um im Wettbewerb um die besten Talente erfolgreich zu sein:

79 Prozent der Studienteilnehmer sind der Ansicht, dass die Bedeutung der Arbeitsattraktivität in den kommenden fünf Jahren sehr wichtig werden wird. Einige Firmen haben hier aber noch Nachholbedarf, denn 31 Prozent haben sich zwar mit dem Thema Arbeitgeberattraktivität beschäftigt, jedoch noch keine konkreten Maßnahmen implementiert. Broschüren und spezielle Karriere-Websites sind bei den befragten Personalverantwortlichen die bevorzugten Instrumente, um ihr Image als Arbeitgeber zu verbessern.

Weitere Informationen:

Erik Bethkenhagen
Ahlefelder Straße 47, 51645 Gummersbach
Fon: +49 2261 703-579
erik.bethkenhagen@kienbaum.dewww.kienbaum.de
Redaktion/Verantwortlich für den Inhalt: Erik Bethkenhagen