Hilfe, mir fehlt das Aufsteiger-Gen!

Dass Frauen führen können, steht außer Zweifel. Nicht selten heißt es sogar, Frauen seien als Führungskräfte geeigneter als Männer, weil sie über mehr soziale Kompetenzen verfügen und sich besser in ihr Gegenüber hinein versetzen können.

Woran es uns Frauen jedoch mangelt, ist die Aufstiegskompetenz. Denn was den Jungs quasi in die Wiege gelegt wird, müssen sich die meisten von uns im Erwachsenenalter mühsam aneignen. 

So lernen Jungs schon beim Fußballspielen, mit Hierarchien umzugehen – schließlich steht der Trainer am Spielfeldrand und sagt, wo es langgeht. Von klein auf messen die Jungs ihre Kräfte, treten in stetigen Wettbewerb miteinander. Es geht ums Gewinnen: Wer viele Tore macht, wird in seiner Gruppe immer beliebt sein und hohes Ansehen genießen. Nicht zuletzt lernen sie, mit dem Verlieren umzugehen. Wenn sie sieglos vom Platz gehen, sagen sie sich einfach: Aber beim nächsten Mal gewinnen wir. Und wenn einen der Trainer auf die Ersatzbank verbannt, muss man eben noch mehr Einsatz zeigen, um wieder aufgestellt zu werden.
Vergleichbare Spielregeln gelten auch im Geschäftsleben, gerade wenn es um die Verteilung einflussreicher Posten geht. Und da haben Frauen, die in ihrer Kindheit mit Puppen gespielt und dabei wenig über Hierarchien und Wettbewerb gelernt haben, einiges aufzuholen. Denn in der „Kampfzone“ Management reicht es leider nicht, mit Fachwissen zu glänzen. Es braucht die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich Vorteile zu verschaffen, eigene Interessen zu verfolgen und sich auf diese Weise Führungspositionen zu erschließen. Wissenschaftler verwenden dafür gern den Begriff „Mikropolitik“. Gemeint ist das Arsenal kleiner, alltäglicher Machtmethoden, um Konkurrenten abzuwehren und selbst aufzusteigen. Dazu gehören auch „Rangordnungsspiele“, die von Männern definiert werden und bei denen Frauen mitagieren müssen, wenn sie etwas für sich erreichen wollen.
Doch können Frauen sich die Fähigkeiten, die es dazu braucht, aneignen? Lassen sich Ellbogen wirklich antrainieren? Aus meiner jahrelangen Coaching-Erfahrung heraus kann ich das klar bejahen. Ideen durchsetzen, Verbündete suchen und es auch mal aushalten, nicht von allen gemocht zu werden – diese Kompetenzen können Frauen ebenso lernen wie gute Personalführung oder die Grundzüge des Marketing. Wichtig ist dabei, die Strategien immer wieder in der Praxis anzuwenden, damit sie in Fleisch und Blut übergehen – wie bei den Männern.

5 „Spielregeln“ für Ihren beruflichen Aufstieg

Verschaffen Sie sich Respekt!
Als Frau kann es Ihnen passieren, dass Sie von den Männern im Unternehmen nicht ernst genommen und als Konkurrentin betrachtet zu werden. Darum gilt es, möglichst schnell für Respekt zu sorgen. Zu oft habe ich schon gehört, dass es weibliche Führungskräfte jedem recht machen wollten, um nur ja nicht unbeliebt zu sein. Vergessen Sie die Glaubenssätze Ihrer Kindheit, dass Sie als Mädchen nett und folgsam sein sollen. Ändern Sie Ihr Verhalten! Das ist einfacher als Sie vielleicht denken und wird schnell Erfolge zeigen.

Greifen Sie an!
Männer teilen gern mal aus und halten sich mit Kritik nicht zurück. Das können Sie auch: Gehen Sie Kontroversen nicht aus dem Weg, treffen Sie auch mal unbequeme Entscheidungen. Sie brauchen keine Angst zu haben, dass man Sie danach nicht mehr mag. Im Gegenteil: Indem Sie Auseinandersetzungen nicht scheuen, werden Sie sich die Achtung der Kollegen verdienen. Männer können sehr gut zwischen Beruflichem und Persönlichem trennen. Darum fällt es ihnen auch leichter, sich im Job zu bekämpfen oder Konkurrenten gezielt zu attackieren.

Suchen Sie sich Verbündete!
Bilden sie ein breites Beziehungsnetz innerhalb des Unternehmens – über alle Ebenen. Denn gemeinsam sind Sie stark. Wichtig ist sowohl die Loyalität von Mitarbeitern, die Sie sich etwa durch Belohnung und ehrliche Anerkennung ihrer Arbeit erhalten, als auch die Fürsprache von wohl gesonnenen Vorgesetzten.

Übernehmen Sie mehr Verantwortung!
Auch wenn es Ihnen nicht liegt: Versuchen Sie, Ihre eigene Stellung im Unternehmen zu verbessern, indem Sie mehr Budget oder Personal für Ihren Bereich fordern. Denn damit steigt auch der Grad Ihrer Verantwortung – und damit Ihre Macht innerhalb der Firma.

Zeigen Sie Courage!
Sie sind zu schüchtern, um vor Ihrem Vorgesetzten mal richtig aufzutrumpfen und Ihre Erfolge zu präsentieren? Da hilft ein simpler Trick: Stellen Sie sich Ihr Gegenüber in Unterhose oder im Ballettröckchen vor. So verlieren Sie schnell die Angst und wirken gleich viel selbstbewusster.

Auf eines müssen Sie in jedem Fall vorbereitet sein: Je höher Sie aufsteigen, desto mehr werden Sie sich in reinen Männerzirkeln bewegen. Etwa abends an der Hotelbar: Dort treffen sich die Männer nach Kongressen oder Geschäftsterminen, während Frauen sich oft lieber zurückziehen, um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein. Ein Fehler! Denn an der Bar lassen sich hervorragend Kontakte knüpfen, die für Ihr Fortkommen nützlich sein können: Wenn Sie erst einmal gemeinsam ein Bier getrunken haben, können Sie den neuen Bekannten sicher auch mal um einen Gefallen bitten. Oder den Vorgesetzten nach der frei gewordenen Stelle in seinem Bereich fragen. Um einen Abend unter Männern zu überstehen, kann es sinnvoll sein, sich in bestimmten Themen fit zu machen: Behalten Sie die Bundesliga im Auge, um hier und da eine Bemerkung zu den aktuellen Ergebnissen einzustreuen. Und ziehen Sie nicht gleich beleidigt ab, wenn der erste schmutzige Witz erzählt wird. Bleiben Sie souverän, lassen Sie den Moment an sich abperlen. Hauptsache, Sie bleiben dabei im Rangordnungsspiel. Und dann klappt es auch mit dem beruflichen Aufstieg.

Sigrid Meuselbach & Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.
Zu ihren Kunden gehören (DAX-) Unternehmen (u. a. BASF, Bayer, Bombardier, Daimler, Flughafen Düsseldorf, IBM, Henkel, Lego, RWE, Sandoz, Sanofi, Siemens, Sparkasse, WDR), für Universitäten (Aachen, Dortmund, Hannover, Heidelberg, Mainz, München u.v.m.), für Forschungszentren (Max-Planck, Fraunhofer, Helmholtz) und für Ministerien und ihre untergeordneten Behörden. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, „Karriere-Strategien“, „Gesunde Führung“, „Work-Life-Balance“, über ein spezielles „Durchbox-Training – mit männlichem Sparringspartner“ und „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoring-Programmen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche und weibliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

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