Frauenquote in deutschen Aufsichtsräten bei 15,3 Prozent

Das Thema Frauenquote in Führungspositionen wird aktuell verstärkt debattiert. In dieser Woche haben sich im Europaparlament die zuständigen Ausschüsse für Justiz und Frauenrechte für eine verbindliche Frauenquote in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen ausgesprochen. Demnach sollen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsposten künftig mit Frauen besetzt werden.

Die Wirtschaftsauskunftei Bürgel hat das Thema zum Anlass genommen und 64.445 Aufsichtsratspositionen (Aufsichtsratsmitglieder und Aufsichtsratsvorsitzende) in Deutschland analysiert (Stand 17.10.2013). Laut Bürgel liegt die Frauenquote in Aufsichtsratspositionen demnach bei 15,3 Prozent. Im Jahr 2012 lag die Quote bei den entsprechenden Positionen bei 15,1 Prozent. Eine detaillierte Analyse der Positionen von Aufsichtsratsvorsitzenden zeigt, dass die Frauenquote in diesem Gremium bei lediglich 9,7 Prozent liegt.

Bundesweit gibt es hinsichtlich der Position Frauen in Aufsichtsräten regionale Unterschiede. In Ostdeutschland werden Aufsichtsräte häufiger mit Frauen besetzt als im Westen. In Brandenburg liegt der Anteil bei den Aufsichtsratsmitgliedern bei 22,7 Prozent. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern (20,9 Prozent), Sachsen (19,8 Prozent) und Sachen-Anhalt (19,3 Prozent). Das Schlusslicht in der Betrachtung bildet Baden-Württemberg  mit lediglich 12,6 Prozent weiblichen Aufsichtsratsmitgliedern. Auch in Bremen (13,3 Prozent), Nordrhein-Westfalen (13,4 Prozent) und Rheinland-Pfalz (14,1 Prozent) liegen unter dem Bundesdurchschnitt.

Über alle Führungspositionen hinweg liegt die Frauenquote in Deutschland bei 21,5 Prozent (2012: 21,3 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Analyse von 1,1 Millionen Positionen von Geschäftsführern, Vorständen sowie Führungskräften der 1. Ebene.