Frauenanteil in DAX-30-Vorständen 2013 rückläufig

Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-30-Unternehmen ist 2013 von 7,8 auf 6,3 Prozent zurückgegangen, nachdem er in den vorangegangenen Jahren noch gestiegen war. Der aktuelle Anteil entspricht einer Anzahl von zwölf Frauen bei insgesamt 191 Vorstandsmitgliedern. Das ergibt eine Sonderauswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). „Der Rückgang signalisiert, dass mehr Frauen in Führungspositionen, insbesondere in Spitzenpositionen, kein Selbstläufer sind“, sagt Elke Holst, Forschungsdirektorin Gender Studies am DIW Berlin.

Als Vorständinnen ausgeschiedenen sind in diesem Jahr Regine Stachelhaus (E.ON AG), Luisa Deplazes Delgado (SAP AG) sowie Brigitte Ederer und Barbara Kux (beide Siemens AG). Neu hinzugekommen ist Dr. Bettina Volkens bei der Deutschen Lufthansa AG.

In den Aufsichtsräten der DAX-30-Unternehmen ist der Frauenanteil im Gegensatz zu den Vorständen gestiegen: um 2,5 Prozentpunkte auf 21,9 Prozent. Die Arbeitnehmervertretungen stellen zwar noch immer die Mehrheit der Aufsichtsrätinnen, doch die Kapitalseite holt auf: Von 70 Frauen in den DAX-30-Aufsichtsräten entsendete sie 30. Das entspricht einem Anteil von 42,9 Prozent. Ende 2012 waren es 36,5 Prozent, Ende 2011 noch 29,5 Prozent. Dieser Anstieg wurde bei einer insgesamt sinkenden Zahl der Aufsichtsratsmitglieder erreicht (2011: 395 Mitglieder, 2012: 322 Mitglieder, 2013: 310 Mitglieder).

DIW-Forschungsdirektorin Elke Holst: „Die DAX-30-Unternehmen sind auf einem guten Weg, die von der Großen Koalition für das Jahr 2016 geplante Einführung einer verbindlichen Frauenquote bei den Neubesetzungen von Aufsichtsräten in Höhe von 30 Prozent umsetzen zu können.“

Im Anhang finden Sie die Presseinformation mit den ausführlichen Zahlen.

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