For Women in Science -Award

Die UNESCO und L’Oréal engagieren sich seit 17 Jahren gemeinsam für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Denn noch immer ist weltweit weniger als ein Drittel aller Forscher weiblich, wodurch der Wissenschaft wichtiges Potential verloren geht.

In diesem Jahr wurden erneut fünf Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Regionen der Welt mit dem L’Oréal-UNESCO For Women in Science Preis ausgezeichnet. Sie untersuchen beispielsweise die Entstehung des Universums und damit eine der bedeutendsten Fragen der Menschheit, verbessern mit ihrer Arbeit die Krebstherapie oder entwickeln Methoden zur Wiederherstellung von zerstörtem Nervengewebe.

Die Preisverleihung fand in der Sorbonne in Paris statt. Jede der Preisträgerinnen erhält als Zeichen der Anerkennung ihrer Arbeit ein Preisgeld von 100.000US$. Zudem soll der Preis junge Nachwuchsforscherinnen ermutigen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Vorbilder aus der internationalen weiblichen Forschungselite, wie die fünf Preisträgerinnen, können hier eine wichtige Unterstützung sein. Davon profitiert letztlich nicht nur die Wissenschaft, dies ist auch ein wichtiger Schritt hin zu einer faireren und von Chancen-Gleichheit geprägten Gesellschaft.

Seit der Gründung des Programms haben 87 Forscherinnen den Preis erhalten, zwei von ihnen sind mittlerweile mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Dies zeugt von der herausragenden Arbeit der Preisträgerinnen, denn seit seiner Vergabe gingen nur drei Prozent der Nobelpreise für Naturwissenschaften an weibliche Forscher. Neben ihren bedeutenden Beiträgen zur Wissenschaft engagieren sich die diesjährigen Preisträgerinnen auch sozial und tragen somit auf vielfältige Weise zu einer besseren Welt bei.

Die Preisträgerinnen 2015:

Professor Rajaa Cherkaoui El Moursli

Professorin an der Mohammed V- Agdal University, Rabat, Marokko

“Für ihren Beitrag zur Entdeckung des Higgs-Teilchens, welches für die Entstehung von Masse im Universum verantwortlich ist.“

Professor Yi Xie

Professorin an der University of Science & Technology of China, Hefei, China

“Für ihre bedeutenden Beiträge zur Herstellung neuer, nur wenige Atome dicker Materialien mit vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Elektronik und in der Umwandlung von Hitze oder Sonnenlicht in Elektrizität.“

Professor Dame Carol Robinson

Professorin an der University of Oxford, Großbritannien 

“Für die Entwicklung einer revolutionären Methode zur Untersuchung der Funktion von Proteinen, speziell Membranproteinen, welche eine maßgebliche Rolle in vielen Lebensprozessen spielen.“

Professor Thaisa Storchi Bergmann

Professorin an der Federal University of Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasilien

“Für ihre herausragende Arbeit zum Verständnis darüber, wie massive schwarze Löcher die Zentren der Galaxien bilden, entwickeln und gestalten.“

Professor Molly Shoichet

Professorin an der University of Toronto, Kanada

„Für ihren zukunftsweisenden Ansatz im Bereich Biomaterialentwicklung, der es ermöglicht, zerstörtes Nervengewebe zu regenerieren, und für ihre Entwicklung einer neuer Methode, Arzneimittel zum Rückenmark und zum Gehirn zu transportieren.“

Ein internationales Netzwerk von rund 1000 Wissenschaftlern nominiert jährlich die Kandidatinnen für den Preis. Die fünf Preisträgerinnen werden von einer unabhängigen, internationalen Jury unter dem Vorsitz von Professor Ahmed Zewail, Nobelpreisträger von 1999, ausgewählt.

Seit einigen Jahren hat das internationale For Women in Science Programm zahlreiche regionale und nationale Pfeiler und wird mittlerweile in fast 50 Ländern durchgeführt. Insgesamt wurden bereits über 2250 Wissenschaftlerinnen aus der ganzen Welt unterstützt. In Deutschland richtet sich das For Women in Science Programm an hochtalentierte Doktorandinnen der Naturwissenschaften mit Kindern, da hierzulande die Familiengründung häufig zur Unterbrechung oder zum Abbruch einer vielversprechenden Karriere führt. 

 Informationen zum internationalen Programm:   http://discov-her.com/en

Informationen zum deutschen Programm:         www.fwis-programm.de