Immer noch wenige Frauen als Gründerinnen tätig

Nach wie vor werden deutlich mehr Männer als Frauen als Unternehmensgründer aktiv. Dabei liegt Deutschland im europäischen Vergleich laut eines 2016 veröffentlichten European Start-up Monitors*) ganz weit hinten. Während in Schweden ein Drittel der Start-up-Unternehmer weiblichen Geschlechts ist und Rumänien mit immerhin 28 Prozent Frauenanteil auf Platz 2 landet, belegt Deutschland mit knapp 13 Prozent einen der letzten Plätze.

Warum sind Start-ups für Frauen wenig attraktiv?

Als Gründe dafür, warum Frauen sich weniger häufig für eine Unternehmensgründung entscheiden als ihre männlichen Mitmenschen werden neurologische genannt.

●  Frauen schätzen finanzielle Risiken höher ein als ihre männlichen Kollegen.

●  Die Differenz bei der Risikoeinschätzung vergrößert sich unter
      Stresseinwirkung noch.

Die Gründung eines eigenen Betriebs oder Ladens ist oft mit finanziellen Unsicherheiten und Abhängigkeiten verbunden. Gerade in der Startphase sind die Gründungsmitglieder einem hohen Maß an Stress auf Grund einer Vielzahl an neuen Aufgabenfeldern und großer Verantwortung ausgesetzt. Neurologischen Studien zufolge ist es also nicht weiter verwunderlich, dass Frauen sich bei Start-up-Unternehmungen zurückhaltender zeigen.

Da viele Gründungen scheitern, ist jedoch gerade ein realistischer Blick auf Herausforderungen nötig, um mit neuen Ideen Erfolg zu haben. Frauen mit innovativen Konzepten sollten sich daher aber nicht von Problemen vom Weg abbringen lassen, sondern Möglichkeiten für deren Lösung finden.

Spezialisierte Förderprogramme

Tatsächlich gibt es nur wenige Gründungsförderungen speziell für Frauen. Die IBB und die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung suchen 2016 beispielsweise nach der „Berliner Unternehmerin 2016/2017“. Die ersten 3 Gewinnerinnen erhalten einen Geldpreis in Höhe von 6.000 €. Institutionen wie die ExistenzgründungsAgentur für Frauen bieten außerdem konkrete Beratung und Weiterbildung an. Darüber hinaus hat das IfM Bonn in Kooperation mit der OECD nun versucht, Förderungsmaßnahmen für Gründerinnen zu ermitteln, um deren Anzahl zu erhöhen.

Softwareprogramme und Apps zur Unterstützung im Betriebsalltag

Neben der finanziellen Situation gibt es aber auch andere Herausforderungen, vor denen mögliche Start-up-Unternehmerinnen zurückschrecken. Technische Hilfestellungen sorgen jedoch dafür, dass Laien keine Bedenken mehr wegen der Organisation ihres Gründeralltags haben müssen.

Software

Softwarehersteller wie die Firma Lexware bieten ganze Komplettlösungen fürs Büro an. Dort lassen sich Aufträge, Rechnungen und Mahnungen einfach verwalten. Mithilfe der Programme können Einnahmen-Überschuss-Rechnungen und Jahresabschlüsse selbst erstellt werden. Beauftragen die Gründerinnen damit einen externen Steuerberater, gibt es geeignete Schnittstellen, mit denen sich alle benötigten Daten unkompliziert übertragen lassen. Auch Lohn- oder Gehaltsabrechnungen stehen nun möglicherweise auf der To-do-Liste. Die gestalten sich mit derartiger Unternehmenssoftware aber ebenfalls übersichtlich und auch das Online-Banking kann gleich mit dem Programm verbunden werden. 

Apps

Oftmals können zum Beispiel die Kundendaten auch gleich mit einer App von unterwegs aus eingesehen werden. Zahlreiche weitere Apps für iOS und Android ermöglichen einem aber auch, seine Arbeitszeit effektiv zu managen, seine Notizen sinnvoll zu sortieren oder Dokumente zu verwalten. Aber auch ganz spezielle Funktionen erledigen diese:

●      Von vielen Druckerherstellern gibt es inzwischen Druckapps, sodass man mobil Druckaufträge versenden kann. Dann hat man den Ausdruck schon fertig im Drucker liegen, wenn man ins Büro zurückkommt und vergisst nicht, dass Dokument zu drucken. 

●      Zeitversetzte Videos sind mit Apps wie HireVue möglich. Sie sind für Gründer perfekt, um neue Mitarbeiter ohne großen Zeitaufwand und Kosten für die Anfahrt zu finden und dennoch alle wichtigen Fragen beantworten zu lassen.

*) European Start-up Monitors