Frauen als Start-up-Gründerinnen

Das Internet als reine Männerdomäne war einmal: Insbesondere die Start-up-Szene ist im Jahr 2015 deutlich weiblicher geworden. Ein Trend, der sich hoffentlich auch im kommenden Jahr weiter fortsetzen wird.

Deutschlands Gründerinnen starten durch

Noch 2014 sah die deutsche Gründerszene eher traurig aus: Nur 13 Prozent der neuen Start-ups wurden von Frauen aufgebaut. Zwar dominierten auch 2015 weiter (mit großem Abstand) die Männer, doch die Damenwelt holt auf: Vor allem im Bereich E-Commerce punkten Frauen mit erfolgreichen Neugründungen. Besonders beachtenswert: Wenn Frauen ein Start-up gründen, dann ziehen sie es häufiger mutig alleine durch als die Männer, die eher im Team gründen. Rund 36 % der Frauen gründen ihr Unternehmen alleine, während es bei den Männern nur 22 % Prozent sind.

Der informative Start-up-Monitor des Fachmagazins Gründerszene ergibt jedoch noch andere interessante Erkenntnisse: So bewertet fast jeder zweite Gründer das deutsche Schulsystem in Sachen „Förderung von unternehmerischem Denken“ mit einer glatten Sechs. Dazu stufen 38 Prozent der Gründer die Beschaffung von Startkapital in Deutschland als schwierig ein.

Frauen als Vorbilder der Start-up-Szene

Die IT-Szene braucht mehr weibliche Vorbilder, keine Frage. Als erfolgreichste weibliche Start-up-Gründerin in Deutschland gilt Claudia Helming: Nach dem US-amerikanischen Vorbild Etsy rief sie 2006 die Plattform DaWanda ins Leben, auf der Privatpersonen ihre selbstgefertigten Produkte vom handgestrickten Schal bis zum selbstgezimmerten und bemalten Bauernschank anbieten können.

Vor allem im Bereich Shopping verwandeln immer mehr Frauen ihre Erfahrungen in klingende Münze: Corinna Powella gründet 2011 Modomoto und beschäftigt mittlerweile 180 Mitarbeiter, die 200.000 Kunden bei der Auswahl ihrer Kleidung online beraten. Das gleiche Konzept verfolgen Julia Bösch und Anna Alex mit Outfittery, das allerdings ganz auf Männer ausgerichtet ist. Cecile Gaulke vertreibt derweil bei Rebelle erfolgreich Second-Hand-Designer Mode. Wer sich den Einkaufsbummel in der Via Montenapoleone nicht leisten kann, kauft hier gebrauchte Designerkleidung zu weit günstigeren Preisen.

Frauen wissen, was Frauen wollen

Überhaupt sind Frauen meist dort erfolgreich, wo sie auf die Bedürfnisse anderer Frauen konkret eingehen können, denn Männer bleiben hier hilflos außen vor. So gründeten Laura Gollers und Sabrina Schönborn 2012 mit viel Erfolg das Label Sugarshape im Internet: ein Onlineshop, der BHs und Bademoden in Übergrößen verkauft – und es Frauen endlich ermöglicht, hervorragend sitzende BHs für jede Figur zu bekommen.