So erhalten Selbständige staatliche Förderung

Während Festangestellte bei einem Bedarf nach Weiterbildung bezahlten Urlaub und eine finanzielle Förderung durch ihren Arbeitgeber erhalten können, bestehen für Selbstständige solche Optionen nicht. Allerdings können auch Selbstständige eine staatliche Förderung beantragen, mit der sie sich ihre Weiterbildung finanzieren können.

Ob Sprachreise oder ein Seminar zu einem bestimmten Thema – Weiterbildungen können der eigenen Karriere einen Aufschwung geben. Doch wer sich dafür entscheidet, sich weiterzubilden, muss hierfür nicht nur Zeit, sondern auch Geld investieren. Mit einer sogenannten „Bildungsprämie“ erhalten auch Selbstständige finanzielle Zuschüsse, um ihre Weiterbildung zu finanzieren. Die Hälfte der Kosten wird dabei vom Staat übernommen.

Bildungsprämie rechtzeitig beantragen

Um eine Bildungsprämie zu erhalten, ist eine zeitige Beantragung vor der Teilnahme an einer Weiterbildung notwendig. Im Nachhinein kann die staatliche Subvention nicht mehr ausbezahlt werden. Nur wer mindestens 15 Stunden pro Woche arbeitet und zusätzlich ein zu versteuerndes Jahreseinkommen 20.000 Euro nicht überschreitet, hat Anspruch auf die staatliche Bildungsprämie. Für Paare mit gemeinsamer Steuererklärung gilt die Steuergrenze von 40.000 Euro pro Jahr, damit eine Bildungsprämie beantragt werden kann. Auch wer in der Elternzeit oder in der Pflegezeit ist hat unter Umständen einen Anspruch auf einen Bildungsgutschein.

Eine deutsche Arbeitsgenehmigung bzw. die deutsche Staatsangehörigkeit ist zusätzlich eine Voraussetzung für die Bildungsprämie; auch muss ein Alter von 25 Jahren erreicht sein, und wer bereits eine Bildungsprämie erhalten hat, hat nicht sofort erneut einen Anspruch auf einen weiteren Gutschein. In einem persönlichen Beratungsgespräch können die Zuständigen prüfen, ob ein Interessent Anspruch auf eine Bildungsprämie hat und Alternativen zu dieser Form der staatlichen Förderung aufzeigen.

Beratungsgespräch ist notwendig, bevor die Bildungsprämie anfällt

Um die Bildungsprämie zu erhalten, sollten Selbstständige eine entsprechende Beratungsstelle aufsuchen und dort im persönlichen Gespräch klären, in welchem Umfang ein Bildungsgutschein beansprucht werden kann. Hier wird auch eine geeignete Weiterbildungsmaßnahme ausgewählt, doch selbstverständlich können Interessierte bereits selbst im Vorfeld ihre Wünsche in diesem Bereich recherchieren. Bei dem Beratungsgespräch wird dann eine passende Maßnahme ausgewählt, welche förderungsfähig ist, also nicht beispielsweise bereits aus anderen staatlichen Subventionen bezuschusst wird.

Bildungsgutschein einlösen

Ist die Förderwilligkeit festgestellt, erhält man eine Bildungsprämie, welche innerhalb der nächsten sechs Monate eingelöst werden muss. Er umfasst eine maximale Höhe von 500 Euro, wobei die Geförderte 50 Prozent der Kursgebühren selbst bezahlen muss. Wenn ein Kurs also 500 Euro kostet, ist durch den Bildungsgutschein ein Anteil von 250 Euro bezahlt, wobei der Geförderte selbst noch eine Summe von 250 Euro für die Teilnahme an dem Angebot entrichten muss. Übersteigt der Kurs eine Gebühr von 1000 Euro, so können 500 Euro durch die Bildungsprämie bezahlt werden, alles was darüber hinaus geht, muss man selbst bezahlen.

Weiterbildung mit Privatkredit finanzieren

Sollte man auf eine staatliche Bildungsprämie verzichten, weil man beispielsweise keinen Anspruch darauf hat, dann gibt es auch andere Optionen zur Finanzierung einer Weiterbildung. So wäre hier beispielsweise ein Kredit eine Möglichkeit. Wie man einen Privatkredit für Selbstständige erhält ist im nachfolgenden Link beschrieben.