Karriere-Stolpersteine für Frauen: Warten auf die Belohnung

Fleißig und kompetent sein ist eine Sache. Auf die eigene Leistung aufmerksam machen eine andere. Letzteres fällt Frauen meistens schwer.

Fleißig und kompetent sein ist eine Sache. Auf die eigene Leistung aufmerksam machen eine andere. Letzteres fällt Frauen meistens schwer. Denn sie fürchten, es gehöre sich nicht, von ihren Erfolgen zu berichten und sich selbst zu loben. Lieber warten sie im Stillen darauf, dass ihr Einsatz gesehen und belohnt wird – und schaden damit ihrer Karriere. Männer sind da weniger zurückhaltend: Sie beherrschen die Regeln des Selbstmarketing und nutzen sie ohne jede Scheu.

Diese Verhaltensunterschiede hängen mit althergebrachten Rollenbildern zusammen, die uns Frauen mehr behindern, als wir zunächst denken. Schließlich sind wir in der Schule und an der Universität mit den Jungs gleichauf und ihnen in vieler Hinsicht sogar überlegen. Im Job sieht das dann häufig anders aus: Auf einmal werden uns die Muster, die in der Schule und an der Uni noch nicht so ausschlaggebend sind, zum Verhängnis. So haben wir als Mädchen gelernt, dass man sich nicht vordrängt, dass man still und artig ist und dafür belohnt wird. Genau das stimmt im Beruf aber nicht – vielmehr ist das Gegenteil der Fall! Schlechtes Selbstmarketing ist der sicherste Weg, nicht erfolgreich zu sein.

Darum warten Sie nicht länger auf eine Belohnung, sondern machen Sie aktiv Werbung für sich und Ihre Stärken. Nur so werden Sie erreichen, was Sie wollen.

7 Schritte für den Aufstieg auf der Karriereleiter

– Setzen Sie sich klare berufliche Ziele und planen Sie, wie Ihre nächsten Etappen auf dem Weg dorthin aussehen sollen. Frauen lassen zu oft einfach alles auf sich zukommen, während Männer in der Regel einen festen Karriereplan verfolgen. Ein Mann, der genau weiß, dass er in drei Jahren Abteilungsleiter sein will, kann die Sache sehr viel gezielter angehen als eine Frau, die erst mal schauen will, wie sich die Familienplanung entwickelt.

– Nutzen Sie Ihre Phantasie, um sich zusätzlich zu motivieren: Stellen Sie sich vor, wie es sein wird, wenn Sie die nächste Karrierestufe erreicht haben, wie dann ein typischer Arbeitstag aussehen und sich Ihr Leben positiv verändern wird. Je klarer und erstrebenswerter Ihre Vorstellungen sind, desto eher werden Sie sich dazu durchringen, die dafür nötigen Maßnahmen zu ergreifen – und dazu gehört auch die bei Frauen so unbeliebte Eigenwerbung.

– Wenn Sie jetzt wissen, wo Sie hinwollen, können Sie auch die Personen identifizieren, die Sie auf dem Weg dorthin unterstützen sollen. Meistens gibt es mehrere karriererelevante Vorgesetzte, die Sie auf sich aufmerksam machen müssen. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, sich mit den entsprechenden Personen zu vernetzen – etwa ein Mittagessen in der Kantine oder die unternehmensinternen After-Work-Aktivitäten. Warten Sie nicht, bis Sie von den Entscheidern entdeckt werden – denn vermutlich können Sie lange darauf warten. Nicht, weil man Ihnen Böses wollte, sondern weil in der Hektik des Tagesgeschäftes einfach vieles übersehen wird.

– Wenn Sie Ihrem Chef auf dem Büroflur begegnen, nutzen Sie diese Situation für ein Gespräch. Männer machen das oft ganz selbstverständlich: Sie schauen auch mal ganz zwanglos im Büro des Vorgesetzten vorbei. Seien Sie auf solche Begegnungen vorbereitet: Überlegen Sie, welche Projekte und Aufgaben ihrem Chef besonders wichtig sind und weisen Sie auf Ihre Ergebnisse und Erfolge in diesen Bereichen hin.

– Je subtiler sie beim Selbstmarketing vorgehen, desto erfolgreicher wird es sein. So können Sie im Gespräch mit Kollegen wie nebenbei von Ihrem schwierigen Projekt oder Ihrem Expertentum auf einem wichtigen Gebiet erzählen. Das wirkt ganz unaufdringlich – und Sie machen sich selbst zu einer „Marke“ mit klaren Stärken und Qualifikationen. 

– Meetings sind eine hervorragende Gelegenheit, um auf Ihre Leistungen und Erfolge hinzuweisen. Wenn Ihnen das schwer fällt, legen Sie sich schon vorab zurecht, auf welche Punkte Sie besonders hinweisen wollen – so wirken Sie sicherer. Natürlich sollten Sie dabei ein gewisses Fingerspitzengefühl bewahren, nicht überheblich oder eingebildet wirken. Immer ein guter Kniff: Loben Sie gleichzeitig auch die Arbeit Ihrer Kollegen. So wird man Ihnen das Selbstmarketing sicher nicht übel nehmen.

– Es schadet auch nicht, in noch größerem Kreis Werbung für sich zu betreiben. Erleichtert wird das durch Medien wie Firmenzeitschriften oder das Intranet. Auch Artikel in Fachmagazinen sowie Präsentationen und Vorträge bieten sich an, um auf Ihre Person und Qualifikation aufmerksam zu machen.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Sehen Sie Ihren Weg zur „Marke“ als Langzeitprojekt. Auch wenn Sie sämtliche Tipps beherzigen und kräftig die Werbetrommel für sich rühren – erwarten Sie keine Wunder von heute auf morgen. Seien Sie gewiss: Ihre Aktivitäten werden sich auszahlen, Sie brauchen nur etwas Geduld. Wichtig ist, dass Sie die Zeit nicht mit Warten verbringen, sondern stets und wahrnehmbar für sich Partei ergreifen, damit die richtigen Leute Ihre Fähigkeiten kennen – und sich daran erinnern, wenn sich eine berufliche Chance ergibt.

Sigrid Meuselbach & Team haben sich auf die Förderung von Frauen in Führungspositionen spezialisiert. Sigrid Meuselbach ist seit 1992 Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin im eigenen Unternehmen und verfügt über eine breite Methodenkompetenz.

Zu ihren Kunden gehören (DAX-) Unternehmen (u. a. BASF, Bayer, Bombardier, Daimler, Flughafen Düsseldorf, IBM, Henkel, Lego, RWE, Sandoz, Sanofi, Siemens, WDR), für Universitäten (Aachen, Dortmund, Hannover, Heidelberg, Mainz, München u.v.m.), für Forschungszentren (Max-Planck, Fraunhofer, Helmholtz) und für Ministerien und ihre untergeordneten Behörden. Von verschiedenen Blöcken über die Themen „Klartext reden“, „Karriere-Strategien“, „Gesunde Führung“, „Work-Life-Balance“über ein spezielles „Durchbox-Training – mit männlichem Sparringspartner“ und „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ bis hin zu intensiven Einzelcoachings und Mentoring-Programmen finden wir für jede ein passendes und individuelles Training. Der Workshop „Geschlechterspezifische Führung – Brücken bauen zwischen männlicher und weiblicher Kommunikation“ ist für männliche und weibliche Führungskräfte entwickelt, die die spezifischen Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Kommunikation verstehen lernen wollen.

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