Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger wurde 2011 an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) berufen. Die Direktorin des Instituts für Ostrechte an der Kölner Uni wurde dafür bis 2020 beurlaubt. Zusammen mit 46 RichterInnen aus 47 Mitgliedsstaaten ist sie in Straßburg für die Wahrung der Menschenrechte zuständig. Keine leichte Aufgabe, wie sie berichtet.

„In Straßburg wird nicht nach juristischen Spezialgebieten unterschieden“, erzählt Angelika Nußberger, „hier muss man auf allen möglichen Rechtsgebieten fit sein.“

Beim EGMR sind außer Weißrussland und dem Vatikan alle europäischen Nationen vertreten. Also auch Türkei, Russland, Armenien, Aserbaidschan, etc. Daher werden in Straßburg 42 Sprachen gesprochen. Nußberger bearbeitet pro Jahr ca. 2.000 Fälle. „Dabei hat man keine Freiheiten, sondern muss einfach die Akten abarbeiten.“ Sie sieht das gelassen. „Bei all dem Arbeitsaufwand zeigt sich am Ende dann doch, dass unser Menschenrechtssystem in Europa funktioniert.“

Quelle: „forschung 365“, das Wissenschaftsmagazin der Uni Köln