30 Schülerinnen folgten der Einladung von IHK und Currenta

Der Chempark stellt mit 70 Unternehmen in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen ein bedeutendes Zentrum des europäischen Chemiemarkts dar. Ausbildung, zentralisiert in der Currenta Bildung in Leverkusen, hat seit jeher einen großen Stellenwert. Die jährlich 13.000 Bewerbungen beweisen die Beliebtheit des Ausbilders bei Schulabgängern. Um mehr Schülerinnen für eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung zu gewinnen, beteiligt sich die Currenta GmbH & Co. OHG zusammen mit der IHK Köln seit Jahren am Girl’s Day.

„Unsere Mädchen tragen zu einem angenehmen Betriebsklima bei. Die Jungs achten viel mehr auf ihre Umgangsformen und einen guten Ton, wenn junge Frauen zugegen sind“, betont Helmut Leisner, Teamleiter für Elektroausbildung bei der Currenta GmbH & Co. OHG, während der Führung durch die Ausbildungswerkstatt. Gemeinsam mit der IHK Köln lud die Currenta junge Frauen zu einer Unternehmensführung mit Vorträgen und Gesprächen ein. 30 Schülerinnen nutzten die Gelegenheit, einmal in die Betriebsabläufe hineinzuschnuppern.

 

Hautnah aus ihrer Arbeitspraxis erzählten die angehende Mechatronikerin Michelle-Denise Bruns sowie ihre Kollegin Bianca Brusis, die eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik absolviert. Aktuell lassen sich nur insgesamt fünf junge Damen bei der Currenta in technischen Berufen ausbilden. Dem stehen 300 männliche Auszubildende gegenüber. Wilhelm Heuken, Leiter Currenta Bildung, bedauerte, dass Mädchen mit einer guten Ausbildung immer noch die typischen Frauenberufe wählen: „Wir wollen aktiv für die typischen Männerberufe bei den Mädchen werben. Wir wollen den Mädchen zeigen, dass diese Berufe auch für sie eine attraktive Alternative darstellen. Wir wollen vermitteln, was die Mädchen im Beruf erwartet und dass sie dies meistern können.“ Dafür seien die wenigen Frauen in technischen Berufen bei der Currenta bester Beweis.

 

Offenbar spielten Geschlechterklischees immer noch eine große Rolle. Beispielsweise benötige man gute mathematische Fähigkeiten auch im kaufmännischen Bereich. Da sei das Geschlechterverhältnis aber ausgewogen. Heuken hofft, dass sich in Zukunft immer mehr Mädchen in männertypische Berufe trauen: „Die demografische Entwicklung fordert, dem Fachkräftenachwuchs besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Wir brauchen in der Chemie Nachwuchs mit guten fachlichen wie sozialen Kompetenzen.“ Am bundesweiten Girls‘ Day nimmt die Currenta seit vielen Jahren teil. An diesem Tag laden Unternehmen in ganz Deutschland speziell Mädchen ein, Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften zu erkunden.

Auch Alexander Uhr, Leiter Ausbildung bei der IHK Köln, motivierte die Schülerinnen für derzeit noch männertypische Berufe: „Hier haben junge Frauen beste Ausbildungs- und Karrierechancen. Hier liegt ein großes Potenzial, dem Fachkräftemangel zu begegnen.“ Wie die IHK bei der Wahl der richtigen Ausbildungsstelle helfen kann, erläuterte Nicole Radovcic, Ausbildungsstellenvermittlerin der IHK Köln.