Anfängerzahlen bei Chemie-Studiengängen erneut gestiegen

Wie in den Vorjahren hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) auch 2015 umfangreiche statistische Daten zu den Chemiestudiengängen erhoben. Abgefragt wurden die Daten des Jahres 2014 in den Studiengängen Chemie, Wirtschaftschemie, Biochemie/Life Sciences, Lebensmittelchemie und die Chemiestudiengänge an Fachhochschulen. Erfasst wurden die Anfänger- und Absolventenzahlen, die abgelegten Prüfungen und ihre Noten sowie die Studiendauer. Außerdem machten viele Hochschulen Angaben zum Berufseinstieg ihrer Absolventen nach Studienabschluss oder Promotion.

Die Anfängerzahlen sind in allen Studiengängen außer Lebensmittelchemie erneut angestiegen. Die Gesamtzahl der Studienanfänger betrug 11.126 und liegt damit seit vier Jahren über 10.000. Bachelor- und Master-Abschlüsse stiegen erwartungsgemäß in allen Studiengängen an, ebenso erwartungsgemäß gingen die Diplom-Abschlüsse in Chemie und Biochemie deutlich zurück. An den Fachhochschulen sind die Diplom-Studiengänge bereits ausgelaufen. Nur in Lebensmittelchemie ist die Zahl der Bachelor/Master-Abschlüsse noch erheblich geringer als die der anderen Abschlüsse (Diplom bzw. Staatsexamen). Zählt man Master- und Diplom-Abschlüsse zusammen, sind die Absolventenzahlen in Chemie gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, in Biochemie angestiegen und in Lebensmittelchemie nahezu gleich geblieben.

 

In Chemie meldeten die Hochschulen 2815 Bachelor- und 1742 Master-Absolventen. 311 Absolventen schlossen ihr Studium in einem der auslaufenden Diplom-Studiengänge ab. 1758 Personen wurden im Jahr 2014 in Chemie promoviert, darunter 20% ausländische Chemiker. Die Promotionsdauer lag im Bereich des Vorjahres bei dreieinhalb bis vier Jahren. In der Biochemie wurden 919 Bachelor- und 643 Master-Absolventen gemeldet, dazu 111 Diplomprüfungen und 194 Promotionen.

 

An Fachhochschulen beendeten 878 Studierende ihr Bachelor- und 385 ihr Master-Studium. In Lebensmittelchemie absolvierten 306 Personen die Hauptprüfung A oder die Diplomprüfung. 156 Studierende bestanden die Hauptprüfung Teil B. Außerdem meldeten die Universitäten 78 Bachelor- und 43 Master-Abschlüsse.

 

Fast alle Bachelor-Absolventen (96%) an Universitäten schlossen ein Master-Studium an. An den Fachhochschulen wählten 57% der Bachelor-Absolventen die Weiterqualifikation zum Master. Über 80% der universitären Master-Absolventen begannen eine Promotion. Dieser Wert ist geringer als in den Vorjahren, in denen rund 90% der Master-Absolventen promovierten. Es bleibt abzuwarten, ob dies ein neuer Trend oder eine einmalige Beobachtung ist.

 

Von 55% der promovierten Absolventen ist der erste Schritt in das Berufsleben bekannt. Danach war der Arbeitsmarkt für die promovierten Berufseinsteiger erneut schwieriger als im Vorjahr. Dies äußerte sich nicht nur in der Zunahme der stellensuchenden Absolventen, sondern auch der Zunahme derer, die zunächst nur eine befristete Stelle fanden. Nach Angaben der Hochschulen wurden 31% der frisch promovierten Chemiker in der Chemischen und Pharmazeutischen Industrie eingestellt. Neun Prozent traten eine Stelle in der übrigen Wirtschaft an. 15% gingen nach der Promotion zunächst ins Ausland, in den meisten Fällen zu einem Postdoc-Aufenthalt. 23 % starteten auf einer zunächst befristeten Stelle im Inland (inkl. Postdocs), an der Hochschule verblieben drei Prozent, in andere Forschungsinstitute wechseln weniger als ein Prozent. Vier Prozent fanden im Öffentlichen Dienst eine Anstellung.

 

Die Broschüre steht bereit unter www.gdch.de/statistik.