Immer stärker gefragt: Der CFD-Handel

Ein Begriff, der in den letzten Jahren verstärkt in den Medien oder im Smalltalk auftaucht, ist der CFD-Handel. Doch wirklich bekannt ist er dennoch nicht immer. Was genau verbirgt sich also dahinter, und warum ist das Interesse daran angestiegen?

Zuerst einmal steht CFD als Abkürzung für Contracts for Difference, was übersetzt so viel heißt wie Differenzkontrakte und damit für Menschen, die nichts mit der Finanzbranche zu tun haben, unter Umständen noch nicht verständlicher ist. Genauer erklärt:

Bei CFDs handelt es sich um Derivate bzw. derivate Wertpapiere. So werden Papiere benannt, deren Wertentwicklung abhängig ist von der Entwicklung von Basiswerten.

Entstehung und Idee

Der Ursprung des CFD-Handels liegt in England. Er fußt auf der Idee, dass ein Anleger den kompletten Kursgewinn erlangen kann, obwohl er nur ein Bruchteil des eigentlichen Aktienpreises zahlt. Die Differenzkontrakte ermöglichen also umfangreiche Spekulationen mit relativ geringem Einsatz. Hinzu kommt, dass der CFD-Handel gerade für Privatanleger interessant ist, weil er erheblich leichter zugänglich ist als andere Bereiche des Finanzmarkts.

Die Kombination aus einem einfach strukturierten Finanzprodukt und der speziellen Hebelwirkung ist das Besondere und macht den Anreiz aus. Hier können mit verhältnismäßig kleinen Einsätzen sehr hohe Summen in Gang gesetzt werden.

Die Underlyings

Die oben bereits erwähnten Basiswerte, auch Underlyings genannt, sind unterschiedlich, es können zum Beispiel Rohstoffe, Anleihen, börsengehandelte Indexfonds oder Aktien sein. Im Übrigen können auch Einzelpersonen mit Währungen handeln: Der Devisenhandel, auch Forex genannt, ist weltweit der wohl größte Finanzmarkt und unterliegt gerade deshalb auch sehr starken Kursschwankungen. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, sich selbst zu informieren und mit der Thematik zu beschäftigen, auch wenn mit dem eigentlichen Handel ein Broker beauftragt ist.

Die wichtigsten Fakten zum CFD-Handel auf einen Blick

·         CFD = Contract for difference

·         häufigste Underlyings: Devisen, Rohstoffe, Aktien, Indizes

·         CFD-Handel findet nicht an der Börse statt

·         CFD-Broker wickeln den Handel ab und legen auch die CFD-Kurse fest

·         Handel ist oft sehr kurzfristig: Stichwort Daytrading

·         Privatanleger zahlen lediglich eine Sicherheitsleistung (=Margin) als eine
           Art Pfand und können so mit niedrigem Kapitaleinsatz hohe Gewinne aber
           auch ebenso hohe Verluste erlangen

Die Hebelwirkung

Entscheidend beim CFD-Handel ist die Hebelwirkung. Ein Beispiel: Für Aktien im Wert von 200.000 Euro zahlt der Anleger nur eine Margin von 10.000 Euro, also 5 Prozent. Die restliche Summe finanziert der Anbieter des Differenzkontrakts. In diesem Fall wäre der Hebel = 20, denn 200.000 / 10.000 = 20.

Der „Leverage“, wie der Hebel in Fachkreisen auch genannt wird, kann bis zu 100 hoch sein. Er ist höher, je niedriger die eingesetzte prozentuale Sicherheitsleistung ausfällt. Mit steigendem Hebel vergrößern sich sowohl der mögliche Gewinn als auch der Verlust. Das führt zu einem starken Risiko für die Anleger. Damit ist der CFD-Handel nicht für jeden Anleger geeignet, denn die Risikobereitschaft ist – zum Beispiel zwischen Männern und Frauen – sehr unterschiedlich und sollte immer dem eigenen Bauchgefühl entsprechen.