Schwanger und CEO

Jasmin Staiblins Mutterschaftsurlaub kurz nach Stellenantritt als CEO der Alpiq sorgt erneut für Diskussionen, schreibt der Schweizer Tages Anzeiger. Bereits ihre erste Schwangerschaft während ihrer Zeit als ABB-Chefin hatte heftige Kritik ausgelöst.

Bei ihrer ersten Schwangerschaft 2009 war Jasmin Staiblin CEO von ABB Schweiz. Ihre fachliche Qualifikation war immer unbestritten. Als sie aber schwanger wurde, war nicht zuletzt das Medieninteresse gross. Die „Weltwoche“ fragte, ob eine Topmanagerin überhaupt schwanger werden dürfe und forderte sie zum Rücktritt auf. Der „Blick“ titelte empört: «ABB-Chefin arbeitet trotz Baby 100 Prozent».

Sie gilt als unaufgeregt, pragmatisch und nüchtern, verfolgt die eigenen Ziele hartnäckig und achtet gleichzeitig als Brückenbauerin darauf, dass niemand als Verlierer vom Tisch geht, so laut Wirtschaftsmagazin BILANZ. Und sie habe ein starkes Machtnetz in Wirtschaft und Politik.

Jasmin Staiblin studierte Elektrotechnik und Physik an der Technischen Hochschule Karlsruhe und an der Königlich Technischen Hochschule Stockholm. Nachdem Studium war sie in verschiedenen Positionen bei ABB, unter anderem in der Schweiz, Schweden und Australien, tätig. Landeschefin von ABB Schweiz war sie von 2006 bis 2012. Seit 1. Januar 2013 steht sie der Alpiq AG als CEO vor. Der Energiekonzern kämpft mit erheblichen finanziellen Problemen , weshalb ihre zweite Schwangerschaft wieder auf Kritik stößt.

Blick.ch schrieb zum Jobstart bei Alpiq:

„Sie ist eine der erfolgreichsten Managerinnen der Schweiz. In zehn Jahren arbeitete sich Jasmin Staiblin von der einfachen Forschungsassistentin zur Länderchefin Schweiz bei der ABB hoch. Während sieben Jahren prägte die gebürtige Schwäbin das Inlandsgeschäft des Unternehmens. Sie sitzt in den Ver­waltungsräten von Georg Fischer, Rolls-Royce und der CS-Tochter Neue Aargauer Bank.

Trotzdem will kein Mensch mit ihr tauschen. Denn am Donnerstag tritt Staiblin ihre neue Stelle als Alpiq-Chefin an.“