Attraktive Büros für weibliche Mitarbeiter

Immer mehr Frauen arbeiten in Büros – und das zunehmend in Vollzeit. Und dennoch: Viele Büros sind noch immer auf Männer eingestellt. Was können Sie also tun, um Ihr Büro auch für Ihre Mitarbeiterinnen attraktiv zu gestalten? Wir haben drei Tipps für Sie:

1. Gestalten Sie Ihr Büro als sozialen Ort

Verschiedene Vorlieben bei der Bürogestaltung hängen natürlich zunächst nicht vom Geschlecht, sondern von der individuellen Persönlichkeit des Mitarbeiters statt. Und dennoch: Die Psychologin Pinar Dinç hat in einer Studie ermittelt, dass es zwischen Männern und Frauen bei der Bürogestaltung einen signifikanten Unterschied gibt. Worin besteht dieser?

Frauen geht es bei der Bürogestaltung primär um Kontaktpflege. Das Büro ist ein Raum, in dem soziale Kontakte entstehen, bestehen und gepflegt werden. Das heißt zum einen, dass Frauen Büros einladend gestalten – zum Beispiel mit einer schönen Sitzecke, Pflanzen, Dekoartikeln und Süßigkeiten. Zum anderen finden sich im Büro auch Gegenstände, die Personen aus dem Privatleben im Büro präsent sein lassen, zum Beispiel Fotos des Ehemanns, der Kinder, der Familie oder des Hundes.

Männer hingegen neigen dazu, ihr Büro – mal dezent, mal weniger dezent – mit Statussymbolen auszustaffieren. Dazu gehören nicht nur die Qualität der Ledercouch, sondern auch Urkunden und Auszeichnungen.

Die Studie behauptet natürlich nicht, dass alle Männer und Frauen sich bei der Bürogestaltung entsprechend verhalten. Gleichwohl treten die Unterschiede so häufig auf, dass wir von tendenziellen Vorlieben der Geschlechter sprechen können. Und diese können Sie sich zunutze machen, wenn Sie Ihr Büro für Ihre Mitarbeiterinnen attraktiver machen möchten.

Das bedeutet ganz konkret: berücksichtigen Sie die Wünsche Ihrer Mitarbeiterinnen, ihr Büro zu einem sozialen Ort zu machen. Hier ein paar Ideen, wie Ihnen das gelingen kann:

  • Schaffen Sie einladende Sitzgelegenheiten und Orte für den informellen Austausch, zum Beispiel Stehtische im Flur.
  • Ermöglichen Sie eine angenehme Büroatmosphäre, indem Sie Blumen und Grünpflanzen aufstellen, Wände farbig streichen oder Bilder in warmen Farben aufhängen.
  • Erlauben Sie es Ihren Mitarbeitern, persönliche Gegenstände – etwa private Bilder – ins Büro mitzubringen.

Mit all diesen Maßnahmen zwingen Sie keine Mitarbeiterin in eine vermeintliche Geschlechterrolle hinein. Gleichzeitig bieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen die Möglichkeit, das Büro als Ort des sozialen Austausches wahrzunehmen.

2. Achten Sie auf ein entsprechendes Raumklima

Zwei niederländische Biologen fanden in einer Studie heraus, dass Frauen im Durchschnitt eine höhere Raumtemperatur als Männer bevorzugen – und zwar gleich drei Grad Celsius wärmer. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Frauen in der Regel weniger Körperwärme produzieren. Die ideale Raumtemperatur von Frauen liegt im Durchschnitt bei 25 Grad, die von Männern nur bei 22 Grad Celsius. Die Lufttemperatur mag zunächst nebensächlich werden – sie beeinflusst das persönliche Wohlbefinden im Büro aber ganz entscheidend.

3. Gewährleisten Sie eine gute Kinderbetreuung

Es gehört wohl zu den meistkritisierten Tatsachen unserer Gegenwart, dass in der Regel die Frauen für die Kinderbetreuung verantwortlich gemacht werden. Es ist gut möglich, dass in den kommenden Jahren auch die Männer hier immer mehr in die Verantwortung genommen werden. Und dennoch: wenn Sie dieser Realität keine Rechnung tragen, tun Sie Ihren Mitarbeiterinnen keinen Gefallen.

Was können Sie als Arbeitgeber konkret tun, um eine gute Kinderbetreuung zu gewährleisten?

  • Legen Sie bei der Auswahl des Bürogebäudes Wert darauf, dass sich ein Kindergarten in der Nähe befindet. Das spart Ihren Mitarbeiterinnen lange Anfahrtswege vor und nach der Arbeit.
  • Ermöglichen Sie flexible Bürozeiten und Heimarbeit. Nicht immer muss jede Mitarbeiterin jede Arbeit vom Büro aus erledigen. Und auch der Büroalltag von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr abends wird immer mehr aufgebrochen. Zeigen Sie sich flexibel und ermöglichen Sie es Ihren Mitarbeiterinnen, Ihren Arbeitsalltag freier zu gestalten.
  • Erlauben Sie es Ihren Mitarbeiterinnen, Kinder mit ins Büro zu bringen. Natürlich nicht rund um die Uhr, aber zum Beispiel übergangsweise dann, wenn der Kindergarten um 13 Uhr endet und der Vater das Kind erst um 14 Uhr abholen kann.
  • Richten Sie eine Spielecke in Ihrem Büro ein, in der ältere Kinder eigenständig spielen können.
  • Wenn Sie ein großer Betrieb mit mehreren 100 oder gar über 1000 Mitarbeitern sind, können Sie auch einen eigenen Betriebskindergarten eröffnen – oder zumindest einen Raum zum Spielen einrichten, in dem sich auch eine Aufsichtsperson befindet.

Das Schöne ist: Die Kinderbetreuung kann natürlich auch von männlichen Mitarbeitern in Anspruch genommen werden. Und so helfen Sie nicht nur den Frauen, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Gleichzeitig gehören Sie auch zu den ersten, die helfen, die alten Geschlechtervorstellungen zu durchbrechen…