Arbeitgeberranking 2015: Young Professionals

BMW ist der beliebteste Arbeitgeber bei jungen Berufstätigen mit wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlichem Studienabschluss. Bei den Informatikern liegt Google vorn und bei den Naturwissenschaftlern die Max-Planck-Gesellschaft. Ein attraktives Grundgehalt, Anerkennung von Leistung und eine anspruchsvolle Tätigkeit sind die wichtigsten Faktoren, die ein Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv machen.

Obwohl die jungen Berufstätigen mit ihrem aktuellen Arbeitgeber mehrheitlich zufrieden sind, will etwa ein Drittel den Job innerhalb des kommenden Jahres wechseln. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage der Employer Branding-Beratung Universum, die mehr als 7800 Young Professionals zu ihren Erwartungen an Arbeitgeber und Themen rund um Beruf und Karriere befragte.

 

Automobilproduzenten bleiben in Deutschland attraktivste Branche

 

Für junge Berufstätige in Deutschland ist die Automobilindustrie seit Jahren die attraktivste Branche. Auch in der diesjährigen Umfrage liegen die Autobauer vorn. Bei den jungen Ingenieuren bilden BMW, Porsche und Audi das Spitzentrio, gefolgt von Volkswagen und Daimler/Mercedes-Benz. Bei den Young Professionals mit wirtschaftswissenschaftlichem Abschluss liegt BMW vor Audi und Porsche. Google belegt Platz vier, Daimler/Mercedes-Benz den fünften Platz. Google, der weltweit attraktivste Arbeitgeber in den Universum-Umfragen, nimmt bei den jungen Informatikern auch in Deutschland den ersten Platz ein, gefolgt von Microsoft, Audi, BMW und SAP. Bei den jungen Naturwissenschaftlern liegt die Max-Planck-Gesellschaft auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Bayer, BASF, der Fraunhofer-Gesellschaft und Roche.

 

Aufsteiger und Absteiger: Beratungsunternehmen im Aufwind

 

Rolls-Royce Powersystems ist der größte Aufsteiger in den Top 50 bei den jungen Ingenieuren. Das Unternehmen kann sich im Vergleich zum Vorjahr um 47 Positionen verbessern und liegt nun auf Platz 47. Der größte Aufsteiger bei den Berufstätigen mit wirtschaftswissenschaftlichem Studienabschluss ist das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) auf Platz 24 (+33 Positionen). Bei den Informatikern macht das Automatisierungstechnik-Unternehmen Festo den größten Sprung nach vorn und erreicht nun Platz 36 (+ 39 Positionen). Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC (PricewaterhouseCoopers) rückt bei den jungen Naturwissenschaftlern um 56 Rangplätze auf und liegt nun auf Platz 39. Der größte Absteiger in den Top 50 bei den Ingenieuren ist die TÜV Rheinland Group, die 26 Positionen verliert und nun Platz 50 einnimmt. Bei den Ökonomen verliert Amazon 20 Positionen und liegt nun auf Platz 35. BASF, auf Platz 39, muss bei den Informatikern 21 Positionen abgeben. Bei den Naturwissenschaftlern ist die Deutsche Lufthansa (Platz 48) der größte Absteiger in den Top 50 und verliert 24 Positionen.

 

Stefan Lake, Country Manager Deutschland von Universum: „Vor allem den großen Beratungsunternehmen wie PwC und EY gelingt es wieder besser, junge Talente für sich zu begeistern. Die Berater punkten mit spannenden Projekten, und sie zeigen mit Angeboten wie Sabbaticals, dass auch bei ihnen Work-Life-Balance möglich ist. Dennoch bleibt es ein harter Kampf um Talente, denn die Konkurrenz ist groß – zum Beispiel vonseiten der Autobauer, die ebenfalls attraktive Gehälter und eine anspruchsvolle Aufgabe bieten. Deshalb müssen auch die Beratungsunternehmen weiter viel Kommunikationsarbeit leisten, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen.“

 

Arbeitgeberattraktivität: Frauen und Männern haben unterschiedliche Prioritäten

 

Wenn man die Young Professionals fragt, was für sie einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, stehen ein attraktives Grundgehalt, Anerkennung von Leistung und eine anspruchsvolle Tätigkeit ganz oben auf der Wunschliste. Ebenfalls gefragt sind Führungskräfte, die die berufliche Entwicklung fördern, sowie Unternehmen, die interessante Produkte und Dienstleistungen anbieten. Frauen und Männer haben jedoch unterschiedliche Prioritäten bei der Bewertung der Eigenschaften, die einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen. Frauen sind Aspekte, die sich auf die Unternehmenskultur beziehen, etwa ein freundliches Arbeitsumfeld, wichtiger als Männern. Deren Wünsche kreisen dagegen stärker um Gehalt und Aufstiegsmöglichkeiten. So sind Männern ein hohes Einkommen in der Zukunft und die Möglichkeit, Führungsaufgaben zu übernehmen, wichtiger als den Frauen.

 

Frauen legen größeren Wert auf Work-Life-Balance

 

Auch bezüglich der langfristigen Karriereziele gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während Work-Life-Balance für 68 Prozent der befragten weiblichen Young Professionals ein besonders wichtiges Karriereziel ist, gilt dies nur für 55 Prozent der Männer. Auch das Ziel, intellektuell herausgefordert zu werden, hat für Frauen größere Bedeutung: Es ist für 57 Prozent der Frauen unentbehrlich, aber nur für 45 Prozent der Männer. Andererseits ist das Karriereziel, eine Führungskraft mit leitender Funktion zu sein, besonders den Männern wichtig: Für 46 Prozent der Männer, aber nur für 28 Prozent der Frauen ist die Führungsverantwortung im Job eines der drei wichtigsten Karriereziele. Auch wenn man die jungen Berufstätigen fragt, was Work-Life-Balance für sie bedeutet, zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen legen großen Wert darauf, dass sich Familien- und Karriereplanung nicht stören. Bei Männern dagegen sind flexible Arbeitszeiten und ausreichend Freizeit besonders häufig genannte Aspekte.

 

Junge Berufstätige sind mit ihren Arbeitgebern zufrieden – dennoch will ein Drittel wechseln

 

Young Professionals geben den Grad ihrer Zufriedenheit mit ihrem aktuellen Arbeitgeber auf einer zehnstufigen Skala mit durchschnittlich 7,0 an. Dabei erweisen sich die weiblichen Young Professionals mit einem Durchschnittswert von 6,7 als etwas weniger zufrieden als Männer, deren Durchschnittswert bei 7,1 liegt. Trotz der relativ hohen Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber plant etwa ein Drittel der jungen Berufstätigen, den Job innerhalb des kommenden Jahres zu wechseln, wobei sich die weiblichen Young Professionals (36 Prozent) wechselwilliger zeigen als ihre männlichen Pendants (29 Prozent). Was bewegt Professionals dazu, sich auf einen anderen Job zu bewerben? Eine bessere Vergütung und Zusatzleistungen sowie bessere Aufstiegsmöglichkeiten sind den Umfrageergebnissen zufolge die wichtigsten Gründe für einen Arbeitgeberwechsel.

 

Gehalt von weiblichen Young Professionals mehr als 10 000 Euro niedriger als bei Männern

 

Beim Gehalt gibt es nach wie vor erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während die Frauen ein durchschnittliches Jahresgehalt von 39 422 Euro erzielen, liegt das Gehalt der Männer bei 49 893 Euro. Die höchsten Gehälter mit durchschnittlich 50 484 Euro werden von den Informatikern erzielt, gefolgt von 49 604 Euro bei den Ingenieuren, 45 592 Euro bei den Berufstätigen mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund und 41 088 Euro bei den Nachwuchswissenschaftlern.

 

Über Universum

 

Das internationale Forschungs- und Beratungsunternehmen Universum unterstützt Unternehmen beim Aufbau ihrer Arbeitgebermarke. Von der Forschung über die strategische Beratung bis hin zu Kommunikationslösungen bietet Universum ein breites Spektrum an Dienstleistungen, die Arbeitgebern helfen, aktuelle und künftige Mitarbeiter zu verstehen, für sich zu gewinnen und an sich zu binden. Universum arbeitet mit weltweit über 1700 Kunden und 2000 Universitäten zusammen, um die Arbeitgeberpräferenzen und Karrierevorstellungen der Top-Talente zu untersuchen. Jährlich werden von Universum über eine Million Studierende und Berufstätige befragt. Universum nutzt die Erkenntnisse aus diesen Umfragen, um Arbeitgeber in den Bereichen Human Resources, Marketing, Werbung, Strategie sowie bei der Mitarbeitergewinnung zu unterstützen. Weitere Informationen zu Universum: universumglobal.com/de/ und universumglobal.com

 

 

Über die Universum Young Professional Umfrage 2015 in Deutschland

 

Für die Young Professional Umfrage 2015 in Deutschland befragte Universum von Oktober 2014 bis April 2015 insgesamt 7810 Berufstätige mit Hochschulabschluss, die 40 Jahre oder jünger sind und mindestens ein und höchstens acht Jahre Arbeitserfahrung nach Abschluss des Studiums haben. Die Young Professionals gaben Auskunft zu ihren „idealen Arbeitgebern“, den Eigenschaften, die einen Arbeitgeber aus ihrer Sicht attraktiv machen, langfristigen Karrierezielen, Jobzufriedenheit und Wechselbereitschaft sowie weiteren Themen rund um Beruf und Karriere. Die Rankings der Arbeitgeber werden getrennt nach Studienfachrichtungen erhoben. Für die Ermittlung des Arbeitgeberrankings wählen die Umfrageteilnehmer aus Listen diejenigen Arbeitgeber aus, die für sie grundsätzlich in Betracht kommen. Auf dieser Basis benennen sie anschließend bis zu fünf Arbeitgeber, für die sie am liebsten arbeiten möchten – ihre idealen Arbeitgeber. Die Listen sind auf den jeweiligen Studienabschluss der Umfrageteilnehmer abgestimmt, wobei auch freie Nennungen möglich sind. Weitere Informationen unter: http://universumglobal.com/rankings/germany/