Rosa Allianz

„Deutschlands Wirtschaft soll rosa werden“, so auf einem Titelblatt des Handelsblatts. Klingt nach Sommerloch oder garantiert beachteter PR-Kampagne. Auslöser ist eine „vertrauliche“ e-Mail von Allianz-Personalchef Christian Finckh an seine 30 DAX-Kollegen und -Kolleginnen. Er möchte mit ihnen über bessere Integration von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern diskutieren. Neben Frauenquote jetzt noch eine rosarote Quote?

Man reibt sich verwundert die Augen. Sorgt die Frauenquote nicht schon für genügend Stoff und Probleme auf der Suche nach Superfrauen? Es wurden zwar gerade zwei Frauen für den Vorstand der Telekom nominiert. Im Frühjahr holte sich Daimler Dr. Christine Hohmann-Dennhardt in den Vorstand  für das neu geschaffene Ressort „Integrität und Recht“ und BASF konnte Margret Suckale , vormals Personalvorstand der Deutschen Bahn AG, als Arbeitsdirektorin für die Topetage gewinnen.

Hire and Fire?

Aber genau so viele verließen auch die Hochburgen der Macht wieder.  Melody Harris-Jensbach  musste ihren Posten in der Chefetage bei Puma räumen. Angelika Dammann , SAP-Personalvorstand, kapitulierte nach nur einem Jahr. Microsoft-Managerin Anke Domscheit-Berg  verabschiedete sich, um mehr Zeit für eigene Projekte zu haben. Anastassia Lauterbach  wurde nur wenige Monate nach ihrer Berufung zur Innovations-Chefin bei der Telekom versetzt. Im Februar trennte sich der Bonner Konzern endgültig von ihr.

Gordischer Knoten?

Was ist los? Schaffen die Unternehmen es nicht, die heiß umkämpften Kandidatinnen  zu halten? Oder macht die Dominanz der männlichen Kollegen den Damen zu schaffen?  Andererseits: Zu- und Abgänge im Vorstand sind nichts Außergewöhnliches – die großen Schlagzeilen machen allerdings vorrangig die Frauen – das ist das Los der Exotinnen. Oder ein Gordischer Knoten?

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